Neues Deutschland: Aiman Mazyek, Generalsekretär der Muslime, fordert die Deutschen auf, für die Flutopfer zu spenden
Geschrieben am 20-08-2010 |
Berlin (ots) - Aiman A. Mazyek, der Generalsekretär des
Zentralrats der Muslime, nennt eine wachsende islamfeindliche
Stimmung als Grund für die mangelnde Spendenbereitschaft der
Deutschen für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan. Auch habe
das Land ein negatives Image, schreibt er in einem Meinungsbeitrag
für die Tageszeitung "Neues Deutschland" (Samstagsausgabe). "Im
Angesicht einer Jahrtausendflut und mittlerweile 20 Millionen
Obdachlosen wird zu viel über Taliban geredet und zu wenig darüber,
wie wir den Opfern helfen können." Der 41jährige stellt klar: "Unsere
Solidarität gilt allen Opfern, gleich ob sie Muslime, Christen,
Hindus sind oder gar keiner Religion angehören. Und unsere Empathie
gehört insbesondere den Kindern und den Ärmsten der Armen, die von
der Flutkatastrophe am stärksten betroffen sind. Notleidende Menschen
sind in erster Linie Menschen wie wir alle, und in zweiter Linie sind
sie Angehörige einer bestimmten Religion, Rasse oder Kultur."
Mazyek selbst will in den nächsten Tagen mit seiner Organisation
"Grünhelme" nach Pakistan aufbrechen und dort beim Aufbau eines
Flüchtlingscamps mithelfen. Er betont die Bedeutung solcher
"Hilfsbrücken": "Sie werden später auch die menschlichen Brücken
sein, die wir in dieser Region dringend benötigen und die schließlich
die Situation dort nachhaltig verbessern helfen. Das ist übrigens die
erfolgreichste Form, den Boden für Extremismus, Krieg und Terrorismus
auszutrocknen, denn Brücken schaffen Perspektiven, die die Menschen
dort neben der Nothilfe am dringendsten benötigen. Wenn wir als Teil
der Weltbevölkerung den Pakistanern heute zur Seite stehen, dann
werden sie uns das morgen nicht vergessen und mehrfach zurückgeben,
davon bin ich überzeugt."
Originaltext: Neues Deutschland
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