Röntgendiagnostik für "Patient" Kölner Dom: Verfall auf der Spur
Geschrieben am 24-08-2010 |
Köln (ots) - Pilotprojekt am Weltkulturerbe soll Ursachen für
Verwitterung erforschen - DBU fördert
Abgase setzen alten Kirchen schwer zu: Die Bausubstanz der
historischen Gebäude wird angegriffen, das Gestein verwittert. Zwar
wurde vielerorts das Problem erkannt, doch die Sanierung ist
langwierig und teuer. Nun taucht ein zusätzliches Problem auf: Über
die Jahrhunderte wurden ganz unterschiedliche Gesteins- und
Mörtelsorten verbaut. Denkmalpfleger vermuten, dass sich die
verschiedenen Baustoffe untereinander negativ beeinflussen und die
Verwitterung so beschleunigen können. Um diese potenzielle Gefahr
abzuwenden und die Sanierungsarbeiten nachhaltig zu verbessern,
sollen in einem Pilotprojekt die Mauerverbünde des Kölner Doms
genauer erforscht werden. Zusätzlich fließen vergleichende
Untersuchungen der zwei besser erhaltenen Dome in Xanten und
Altenberg ein. Durch aufwendige Simulationen und Laboranalysen sollen
neue Erkenntnisse über die Verwitterungsgründe gewonnen werden. Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Untersuchungen mit
rund 125.000 Euro.
"Das Projekt greift ein Problem auf, das bisher in der
Denkmalpflege und Bauwerkserhaltung nicht grundsätzlich gelöst werden
konnte. Das Vorhaben hat daher Modellcharakter und besitzt hohe
fachübergreifende Relevanz", erläuterte Dr. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der DBU. Das Projekt biete die Chance, die
Sanierungsarbeiten am Hohen Dom zu Köln als Teil des
UNESCO-Weltkulturerbes noch weiter zu verbessern. Von diesem neuen
Fachwissen profitiere anschließend auch die gesamte Denkmalpflege.
"In der Geschichte seines Baus wurden am Kölner Dom viele
verschiedene Baustoffe verwendet, zum Beispiel verschiedene Sand- und
Kalksteine, im Mittelalter auch Trachyt. Die Auswahl ergab sich aus
den Vorlieben der jeweiligen Zeit, aber auch aus der Verfügbarkeit
der Gesteine. Mitunter wurden die verschiedenen Sorten aber auch
durchmischt", erklärte die Kölner Dombaumeisterin Prof. Barbara
Schock-Werner. Im Vergleich zu den Vergleichsbauten in Xanten und
Altenberg weise der Kölner Dom aber sehr ungewöhnliche
Verwitterungsbilder auf. Die bisher unbekannten Gründe sollen im nun
gestarteten Projekt ermittelt werden: "Mit dem Analyseprogramm wollen
wir neue Verwitterungsfaktoren ermitteln und wichtige grundlegende
Rahmendaten für die Sanierung von Bauwerken aus Natursteinen sammeln.
Die Erkenntnisse sollen dabei helfen, Zeit und Kosten zu sparen sowie
die Sanierung insgesamt langlebiger zu gestalten", so Schock-Werner.
Ziel sei es, verlässliche Kriterien für Austausch- und
Reparaturmaterialien zu ermitteln. Im Rahmen eines
Abschlusskolloquiums sei dann die Präsentation der Ergebnisse für die
Fachöffentlichkeit geplant.
Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben von Prof. Siegfried
Siegesmund von der Abteilung Strukturgeologie und Geodynamik am
Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen sowie von
Prof. Bernhard Middendorf vom Lehrstuhl Werkstoffe des Bauwesens an
der Technischen Universität Dortmund. Im Forschungsprozess sollen
unter anderem Klima- und Belastungsdaten erhoben und mit den Werten
der Vergangenheit abgeglichen werden. Danach werden Material- und
Schadenskartierungen vorgenommen und die jeweiligen Baustoffe in
Laborversuchen mit modernsten naturwissenschaftlichen Analysemethoden
untersucht. Dazu gehören zum Beispiel die Rasterelektronenmikroskopie
oder die Röntgenfluoreszenzanalyse, mit denen der Mörtel genau
analysiert und die Schadensbilder bis in den Mikrogefügebereich
ermittelt werden können.
Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2
Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Johannes Graupner
Anneliese Grabara
Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dombauhütte Köln
Matthias Deml
Telefon: 0221/17940-321
Telefax: 0221/17940-399
Email: matthias.deml@dombau-koeln.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
285452
weitere Artikel:
- Die ARD auf der IFA 2010 vom 3. bis 8. September 2010 Berlin (ots) - Die ARD stellt auch in diesem Jahr auf der
Internationalen Funkausstellung ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis.
In Halle 2.2 präsentiert die öffentlich- rechtliche Senderfamilie
moderne Techniklösungen und ein attraktives Bühnenprogramm mit
zahlreichen Prominenten.
Serien, Shows, Stars und Service
Ein Schwerpunkt des ARD-Auftritts ist die Verbindung von
herkömmlichem Fernsehen und Internet, das so genannte Hybrid
Broadcast Broadband TV (HbbTV). Per Fernbedienung können die
Zuschauerinnen und Zuschauer mehr...
- Mietwagen-Schnäppchen für die Herbstferien statt teure Last Minute-Angebote im Spätsommer Köln (ots) - Wer spontan für den Spätsommer eine Mietwagen-Reise
durch ein beliebtes Urlaubsland plant, findet kaum noch Schnäppchen.
Bis zu 46 Prozent günstiger sind die Preise allerdings, wenn Reisende
jetzt für die Herbstferien buchen.
Zwar sind die Preise für kurzfristige Anmietungen in diesem Sommer
deutlich günstiger als die Rekordpreise im Sommer 2009. Allerdings
zahlen Reisende, die spontan einen Kleinwagen buchen, pro Tag immer
noch zwischen 20 Euro (z.B. auf Mallorca) und 46 Euro (z.B. auf
Sardinien). Schließlich mehr...
- Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) hilft auch in Pakistan Berlin (ots) - Für die Flutopfer in Pakistan hat die Stiftung
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) eine
Soforthilfe von 50.000 Euro gestartet und ruft zu weiteren Spenden
auf.
Kooperationspartner ist neben der Bundeszahnärztekammer die
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) in Würzburg, mit der
das HDZ seit 1987 eng zusammenarbeitet. Die deutsche Lepraärztin und
Ordensfrau Dr. Ruth Pfau, Marie Adelaide Leprosy Centre, Karachi,
leistet mit 220 festangestellten Mitarbeitern Nothilfe vor Ort. mehr...
- Aktion Deutschland Hilft begrüßt verstärktes Engagement / CARE-Mitarbeiter aus Pakistan zurück (mit Bild) Bonn (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
"Aufgrund der mittlerweile zahlreichen Spenden konnten unsere
Mitgliedsorganisationen nun auch auf die Provinzen Punjab und Sindh
ihre Hilfe ausweiten. Wir danken den Menschen in Deutschland für ihre
Unterstützung", betonte Manuela Roßbach auf der heutigen
Bundespressekonferenz des Bündnisses in Berlin zum Thema Hilfe in
Pakistan.
Aktion Deutschland Hilft und seine Bündnispartner mehr...
- Drehstart für ZDF-Thriller "Das Kindermädchen" mit Jan Josef Liefers / Nach dem Bestsellerroman von Elisabeth Herrmann Mainz (ots) - Mit herausragender Besetzung beginnen am Dienstag,
24. August 2010, in Berlin die Dreharbeiten für den ZDF-Fernsehfilm
der Woche "Das Kindermädchen": Unter der Regie von Carlo Rola spielen
Jan Josef Liefers, Natalia Wörner, Stefanie Stappenbeck, Matthias
Habich und Inge Keller. Das Drehbuch um ein gefährliches
Familiengeheimnis in Berlins bester Gesellschaft schrieb Elisabeth
Herrmann nach ihrem gleichnamigen Roman.
Anwalt Joachim Vernau (Jan Josef Liefers) scheint bereits alles im
Leben erreicht zu haben: Er mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|