Unternehmen veröffentlichen ihre Jahresabschlüsse nur zurückhaltend
Geschrieben am 25-08-2010 |
Darmstadt (ots) - Laut Wirtschaftsinformationsdienst D&B
Deutschland haben im ersten Halbjahr 2010 erst circa 71.000
Unternehmen und damit weniger als 10 Prozent aller
veröffentlichungspflichtigen Unternehmen in Deutschland ihre
Jahresabschlüsse für 2009 vorgelegt. Martina Neumayr, Risikoexpertin
bei D&B Deutschland, sieht in der Wirtschaftskrise einen Grund für
die derzeitige Zurückhaltung. "Viele Unternehmen werden die
Veröffentlichungsfrist für ihre Jahresabschlüsse komplett ausnutzen,
denn die Krise hat in den meisten Jahresabschlüssen Spuren
hinterlassen, zum Teil sehr deutliche", so Neumayr.
Vor allem Kreditinstitute nutzen die Analyse von Jahresabschlüssen
als Teil des Prüfverfahrens zur Kreditwürdigkeit von Geschäftskunden.
Durch das Kreditwesengesetz sind sie ab einer bestimmten Kredithöhe
sogar dazu verpflichtet (§ 18 KWG: Kredite ab TEUR 750).
Bilanzratings dienen den Finanzinstituten weiterhin zur
Limitgenerierung und sind durch die Regelungen von Basel II i.d.R.
auch Bestandteil der Berechnung ihrer Standardrisikokosten bei der
Vergabe bzw. Absicherung von Krediten. Unternehmen befürchten, dass
sich nun die krisenbedingt schlechteren Jahresabschlusszahlen von
2009 negativ auf die Einschätzung ihrer Kreditwürdigkeit auswirken.
"Es herrscht in Unternehmen häufig noch die Ansicht, mit Zahlen
solange wie möglich hinter dem Berg zu halten, sei es gegenüber
Kreditinstituten oder auch mit Blick auf den Wettbewerb", erläutert
Neumayr. "Der Gedanke der Transparenz und Offenheit als eine
Erkenntnis der Finanz- und Wirtschaftskrise muss sich hier noch
durchsetzen."
Seit 2007 sind Unternehmen verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse in
elektronischer Form über den Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Diese
Publizitätspflicht im Internet löste die frühere Pflicht ab, die
Bilanz beim Handelsregister (Registergericht) zu hinterlegen. Viele
Unternehmen, die jahrelang gar keine Daten veröffentlicht oder nur
auf Anfrage reagiert haben, müssen jetzt deutlich detailliertere
Geschäftszahlen und Informationen bereitstellen, um so einem Bußgeld
vom Bundesamt für Justiz zu entgehen.
Originaltext: D&B Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54848
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54848.rss2
Pressekontakt:
Christian Noack
Manager Public Relations
D&B Deutschland GmbH
Havelstraße 9
64295 Darmstadt
T: +49 6151 1375 736
F: +49 6151 1375 99 736
M: +49 175 7237786
noack@dnbgermany.de
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