NABU kritisiert Festlegung auf längere Atomlaufzeiten / Tschimpke: Heimliches Geschacher mit Energiebossen
Geschrieben am 30-08-2010 |
Berlin (ots) - Der NABU hat die Festlegung von Bundeskanzlerin
Merkel und der Bundesregierung auf längere Atomlaufzeiten kritisiert.
"Was heute von Bundesumweltminister Röttgen und
Bundeswirtschaftsminister Brüderle verkündet wurde, ist letztlich
nicht das Ergebnis von seriösen wissenschaftlichen Analysen sondern
eines heimlichen Geschachers mit den Energiebossen", kritisierte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Wer den Atomkraftwerken in Deutschland
jetzt eine Bestandsgarantie für weitere vier, zwölf oder 20 Jahre
gebe, zementiere die Monopolstrukturen in der Energiewirtschaft.
"Dass die Atomkonzerne ihre Extragewinne aus Laufzeitverlängerungen
in erneuerbare Energien investieren, glaubt doch kein Mensch. Die
haben doch gar kein Interesse an Konkurrenz zu ihrem Atomstrom", so
Tschimpke. Schließlich verstopften die unflexiblen Atomkraftwerke mit
ihrem Strom bereits jetzt die Netze, so dass kaum Platz für
erneuerbare Energien bleibe.
Der NABU hält es zudem für unverantwortlich, falls die
Bundesregierung die Sicherheitsauflagen für Atomkraftwerke zum
Gegenstand der Gespräche mit den Energiekonzernen machen wolle. "Über
die Sicherheit der Bevölkerung verhandelt man nicht. Man schreibt sie
den Atomkonzernen vor", forderte der NABU-Präsident. Wenn alte Meiler
vor einem terroristischen Flugzeugabsturz nicht geschützt seien,
gehörten sie eben sofort abgeschaltet.
Der NABU wies darauf hin, dass die Energiekonzerne durch
geschenkte Verschmutzungsrechte und die Bevorzugung von Atomstrom im
Emissionshandel allein zwischen 2005 und 2012 ungerechtfertigte
Profite von bis zu 35 Milliarden Euro anhäufen. "Schon jetzt sind
Atommeiler eine Lizenz zum Gelddrucken. Diese Gelder sollte die
Bundesregierung mit einer Brennelementesteuer abschöpfen - und zwar
ohne die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern", so
NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse.
Angesichts der Politik der Bundesregierung ruft der NABU die
Bevölkerung auf, sich an der bundesweiten Demonstration gegen
Atomkraft am 18. September in Berlin zu beteiligen.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Originaltext: NABU
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Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Elmar Große Ruse, NABU-Energieexperte, 030-284984-1611, mobil 0173-35
22 872.
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
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