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Kernkraft kann auslaufen - WWF: "Keine Argumente für verlängerte Laufzeiten erkennbar"

Geschrieben am 30-08-2010

Berlin (ots) - Heute hat die Bundesregierung das in Auftrag
gegebene Gutachten für die zukünftige deutsche Energieversorgung
vorgestellt. Der WWF erkennt in den acht Szenarien keine
stichhaltigen Argumente für eine verlängerte Laufzeit der
Kernkraftwerke. Die Dokumente verdeutlichen: Wenn man einen hohen
Sicherheitsstandard der Anlagen als Mindeststandard voraussetze,
werde der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke keinen spürbaren Einfluss
auf das Erreichen der Klimaschutzziele haben. Auch die Effekte auf
Beschäftigung und Bruttoinlandsprodukt seien bei hohen Nachrüstkosten
für Kernkraftwerke nicht sichtbar. Bei der Entwicklung der
Strompreise seien die Auswirkungen ebenfalls vernachlässigbar.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dennoch die Verlängerung der
Laufzeiten um zehn bis 15 Jahre als "fachlich vernünftig" bewertet.
Eberhard Brandes, Vorstand des WWF kritisiert diese Haltung. "Eine
Verlängerung der Laufzeiten ist das genaue Gegenteil von vernünftig.
Sie erhöht die Risiken, ohne die versprochenen ökonomischen und
energiepolitischen Versprechungen einlösen zu können". Wenn sich die
Bundesregierung vom geordneten Ausstieg aus der Kernenergie
verabschiede, spüle dies zwar zusätzliche Milliardengewinne in die
Kassen der vier Energiekonzerne, für die Volkswirtschaft und den
Klimaschutz bringe dies jedoch überhaupt nichts. Der WWF ist davon
überzeugt, dass jedes Jahr zusätzliche Laufzeit die Investitionen in
erneuerbare Energien blockiert.

Die Gutachter zeigen darüber hinaus, dass Klimaschutzmaßnahmen
unabhängig von einer Laufzeitverlängerung in jedem Fall positive
Wachstumsimpulse auslösen. Dies zeige, dass für Deutschland bis 2020
ein Minderungsziel von 40 Prozent beim Treibhausgasausstoß im Rahmen
eines Klimaschutzgesetzes der richtige Weg sei.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30 / 30 87 42-12,
mail: joern.ehlers@wwf.de


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