"Verdummungs"-Hypothese: Intelligenzforscherin widerspricht Sarrazin
Geschrieben am 01-09-2010 |
Hamburg (ots) - "Mit seinem mehrfach wiederholten Satz
'Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich' zeigt Thilo Sarrazin,
dass er Grundlegendes über Erblichkeit und Intelligenz nicht
verstanden hat", schreibt die Zürcher Psychologin Elsbeth Stern in
der Wochenzeitung DIE ZEIT. Auf Arbeiten der Wissenschaftlerin hatte
sich der umstrittene Bundesbank-Vorstand explizit berufen. Stern
tritt in einem Gastbeitrag Sarrazins Interpretation von Erblichkeit
und einer angeblichen Verdummung der Gesellschaft entgegen. Man müsse
"viele seiner Folgerungen infrage stellen".
Stern argumentiert unter anderem, dass nicht das absolute Ausmaß
der Intelligenz, sondern vielmehr die Abweichung vom Mittel
("Varianz") durch Unterschiede im Erbgut bedingt seien. Intelligenz
sei ein komplexes Merkmal, dessen Vererbung "das Ergebnis glücklicher
Zufälle bei der Bildung von Eizellen und Spermien sowie der
Befruchtung" sei. Elsbeth Stern betont daher: "Aus Erblichkeit und
Fertilität im Dreisatz auf eine drohende Verdummung zu schließen, wie
Thilo Sarrazin es tut, ist mit einer komplexen Anlage wie Intelligenz
schlicht nicht möglich und ignoriert zudem die vielfältigen sozialen
Einflüsse." Dazu zählten unter anderem Elternhaus und Schule.
Elsbeth Stern forscht an der Eidgenössischen Technischen
Hochschule (ETH) Zürich auf den Fachgebieten Lernen und Intelligenz.
Sie zählt zu den führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet. Zuvor
hat sie als Professorin an mehreren Hochschulen in Deutschland und
der Schweiz, sowie am Berliner Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung gearbeitet. Sie schließt ihren Gastbeitrag mit der
Prognose: "Es wird zu keinem Einbruch des Durchschnitts-IQ in
Deutschland kommen, wenn Menschen, die sich in der unteren Hälfte der
Intelligenzverteilung befinden, mehr Kinder haben."
Originaltext: DIE ZEIT
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