Börsen-Zeitung: Entspannter im Schuldenturm, Kommentar von Walther Becker zur erstmaligen Präsentation der Zahlen der Schaeffler-Gruppe
Geschrieben am 01-09-2010 |
Frankfurt (ots) - Frau Schaeffler wird von Haus und Hof gejagt,
die finanzierenden Banken geraten infolge der abenteuerlichen Attacke
des fränkischen Familienunternehmens auf Conti noch tiefer in den
Abwärtssog - die eine Alternative vom Frühjahr 2009. Die andere:
Schaeffler überlebt als Zombie, der nur fortbesteht, weil die Banken
auf Teufel komm raus Abschreibungen vermeiden wollen. Mittlerweile
zeigt sich: Es gibt einen dritten Weg. Die Zahlen, die das bislang
verschlossene fränkische Unternehmen jetzt erstmals vom Schleier des
Geheimnisses befreit hat, zeugen von einer operativen Stärke, die im
Jahr 1 nach der schweren Branchenkrise unter Zulieferern
ihresgleichen sucht.
Ein Umsatzanstieg um ein Drittel seit Jahresbeginn, eine operative
Marge von 16%, sprudelnder Mittelzufluss und eine leicht reduzierte
Nettoverschuldung lassen die Erinnerung an die Existenzgefährdung
verblassen: Die Krise ist überwunden, lautet die Botschaft aus
Herzogenaurach. Schaeffler ist stabilisiert dank operativer Stärke.
Das sieht gut aus, nicht zuletzt aufgrund der China-Hausse. Und
außerhalb des Automotive-Geschäfts ist die Industriesparte auf
Aufholjagd. Schaeffler ohne fremdfinanzierte Conti-Übernahme - das
wäre heute einer der profitabelsten Zulieferer. Auch auf der Seite
des MDax-Konzerns hat sich einiges zum Besserengewendet, dank
Kapitalmarktzugangs wurden die Eigenmittel gestärkt. Der ersten
hochverzinslichen Anleihe folgt in Kürze eine zweite. Also herrscht
allenthalben Erleichterung im Schuldenturm.
Doch ist der Weg noch weit. Schaeffler hat die
Finanzverbindlichkeiten zwar aus dem Cash-flow ein Stück
zurückgeführt, doch wurden sie in erster Linie nur neu aufgeteilt.
Die Zeitbombe tickt auf der Ebene der Familie, wo 5 Mrd. Euro
Schulden angesiedelt sind mit endfälliger Bedienung und Tilgung,
sodass - nach Private-Equity-Manier - die Last von Monat zu Monat
steigt. Das sind keine guten Perspektiven für den Alleineigentümer
und Conti-Großaktionär. Zumal auf dieser Ebene nach wie vor
Verschwiegenheit oberstes Gebot ist. Schließlich wird die aufgeteilte
Schuldenlast nur zurückzuführen sein mit Asset-Verkäufen und/oder der
Hereinnahme neuer Investoren. Finanzmärkte, Konjunktur und der
Conti-Kurs müssen für die Gesundung mitspielen. Bis das künftige
Gebilde eine stabile Gestalt angenommen hat, dürfte noch eine Menge
Wasser die Leine herabfließen.
(Börsen-Zeitung, 2.9.2010)
Originaltext: Börsen-Zeitung
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