Rheinische Post: Sarrazin und der befangene Wulff
Geschrieben am 02-09-2010 |
Düsseldorf (ots) - Gerechte und Selbstgerechte (Letztere halten
Augenrollen in Talkshows anscheinend schon für ein Argument gegen
Thilo Sarrazin) haben die Schlinge um den Kopf des Provokateurs und
Noch-Bundesbankers zugezogen. Bundespräsident Christian Wulff, der
schon den Duisburger OB Sauerland allzu fix und ungeprüft schuldig
gesprochen hatte, lässt nun zum Schein neutral den Eindruck erwecken,
dass er den Entlassungsantrag zu Lasten Sarrazins in aller Sorgfalt
prüfen werde. Man müsste Wulff wegen Befangenheit ablehnen. Denn von
ihm wurde die Bank zu ihrem Antrag ermuntert. Der Präsident wird brav
liefern, was zum Beispiel die Kanzlerin von ihm erwartet - ein
vorläufig letztes Beispiel für die politische Magersucht des
Verfassungsorgans Bundespräsident im Kreis der politisch Kräftigen.
Dem Bundesbanker Sarrazin muss man nicht nachtrauern, sein
analytischer, frecher Geist war dort nie wirklich gefordert. Schade
wäre es für eine lebendige Debatte über Zuwanderung, deren Probleme
und Chancen, wenn Sarrazin vom Schreiben und öffentlichen Sprechen
ließe. Er sollte das allerdings künftig tun, ohne Menschen pauschal
als hoffnungslose Fälle herabzuwürdigen. Er müsste auch endlich
einmal zugestehen, dass bei allen Integrations-Fehlern sehr viele
Zuwanderer sehr tüchtig, sehr eingliederungswillig und -fähig waren
und sind.
Originaltext: Rheinische Post
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