Greenpeace: Atommüllmenge würde sich verdreifachen / Selbst mit "moderater" Laufzeitverlängerung blieben Atommeiler fast 70 Jahre am Netz
Geschrieben am 03-09-2010 |
Hamburg, 03. 09. 2010 (ots) - Selbst eine sogenannte moderate
Laufzeitverlängerung von 10 Jahren könnte dazu führen, dass der
letzte Atommeiler erst im Jahre 2053 abgeschaltet würde. Das
Atomkraftwerk wäre dann 67 Jahre in Betrieb. Bis jetzt gehen die
Atomkraftwerke weltweit mit einem durchschnittlichen Alter von 22
Jahren vom Netz. Auch die bis dahin anfallende Menge an Atommüll
würde sich im Vergleich zum Rot-Grünen Atomausstieg verdreifachen.
Das geht aus einer Berechnung hervor, die Greenpeace heute
veröffentlicht. Die Umweltschutzorganisation hat ausgewertet, wie
sich Laufzeitverlängerungen von 10 oder 15 Jahren auf das Jahr der
Abschaltung, die Gesamtlaufzeit der einzelnen AKWs und die
anfallenden Müllmengen auswirken würden. Greenpeace fordert eine
Laufzeitverkürzung.
"10 oder 15 Jahre Laufzeitverlängerung - das klingt harmlos, ist
es aber nicht. Das moderat zu nennen, ist Betrug", sagt Tobias Riedl,
Atomexperte von Greenpeace. "Noch unsere Urenkel werden mit den
Risiken uralter Atommeiler leben müssen, vom ungeklärten Problem mit
den enormen Atommüllbergen ganz zu schweigen. Bundeskanzlerin Merkel
hat bei ihrer Vereidigung geschworen, Schaden von Deutschen Volke
abzuwehren. Mit der Laufzeitverlängerung bricht sie ihren Schwur und
schadet Deutschland. Eine Laufzeitverlängerung ist ein reines
Geldgeschenk an die Konzerne."
650 Castoren mit über 6000 Tonnen hochradioaktivem Müll
Greenpeace berechnet, dass bei einer Laufzeitverlängerung von 10
Jahren ab jetzt noch über 6000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll
anfallen würden, das entspräche 650 Castoren. Beim jetzt gültigen
Atomausstieg würden noch 2000 Tonnen Atommüll anfallen, zwei Drittel
weniger. Eine Laufzeitverlängerung von 15 Jahren würde zu mehr als
8000 Tonnen Atommüll führen. Der letzte Atommeiler würde dann erst im
Jahr 2064 vom Netz gehen, er wäre dann 78 Jahre alt. Damit würde er
doppelt so lange laufen, wie nach dem jetzigen Atomausstieg
vorgesehen. Eigentlich sollte voraussichtlich 2027 der letzte Meiler
abgeschaltet werden, im Alter von 39 Jahren.
Der Berechnung hat Greenpeace ein Szenario zu Grunde gelegt,
demnach die sieben ältesten Atomkraftwerke plus dem Pannenmeiler
Krümmel schnell vom Netz genommen werden, weil sie nicht rentabel
gegen einen möglichen Flugzeugabsturz abgesichert werden können. Ihre
entsprechend größeren Reststrommengen könnten dann auf andere AKWs
übertragen werden.
"Anhand dieser Zahlen kann man wohl kaum behaupten, dass es sich
hierbei um eine moderate Laufzeitverlängerung handelt, bei der die
Bundesländer nicht zustimmungspflichtig wären", so Riedl. Greenpeace
fordert, schon bis 2015 aus der riskanten Atomkraft auszusteigen.
"Wir brauchen einen gemeinsamen Kraftakt von Industrie, Politik und
Bevölkerung, damit Deutschland so schnell wie möglich ins
regenerative Zeitalter gelangen kann. Das würde dem weltweiten Klima
und der deutschen Wirtschaft helfen, und damit uns allen zu Gute
kommen."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 0171
- 8891 096 oder Pressesprecher Jan Haase, 0171-87 00 675. Die Tabelle
mit den Greenpeace- Berechnungen finden Sie im Internet unter
www.greenpeace.de.
Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
287390
weitere Artikel:
- Menschenrechtsinstitut begrüßt Wahl von Theresia Degener in den Ausschuss zur UN-Behindertenrechtskonvention Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßt
die Wahl von Prof. Dr. Theresia Degener in den UN-Ausschuss für die
Rechte von Menschen mit Behinderungen. Die Bochumer Professorin für
Recht und Disability Studies wurde am 1. September bei der Konferenz
der Vertragsstaaten zur UN-Behindertenrechtskonvention in New York
zum Mitglied des Ausschusses gewählt. "Wir freuen uns sehr, dass die
Wahl auf eine national wie international anerkannte Expertin und
Behindertenrechts-Aktivistin gefallen ist", so Beate Rudolf,
Direktorin mehr...
- Deutscher Apothekertag und EXPOPHARM 2010 in München: Auftaktpressekonferenz Berlin (ots) - An die Vertreterinnen und Vertreter von Presse,
Funk, Fernsehen und Online
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die
Bundesapothekerkammer und der Deutsche Apothekerverband e.V. laden
Sie aus Anlass des Deutschen Apothekertages (7.-9. Oktober) und der
EXPOPHARM (7.-10. Oktober) in München ein zur
Auftaktpressekonferenz,
Mittwoch, 6. Oktober 2010, 11.00 Uhr, Sofitel Munich Bayerpost,
Bayerstr. 12, 80335 München (neben mehr...
- Mängel in der Versorgung für schwer Brandverletzte beseitigen Berlin (ots) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der
Bundesverband für Brandverletzte haben dringenden Handlungsbedarf für
eine verbesserte Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit
schweren Brandverletzungen angemahnt. In einem Schreiben an
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler weisen SoVD-Präsident Adolf
Bauer und die Vorsitzende des Bundesverbandes für Brandverletzte
Petra Krause-Wloch auf erhebliche Versorgungsdefizite bei der
ambulanten Versorgung und den Rehabilitationsmaßnahmen für die
Betroffenen hin. Mit mehr...
- Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes will Kartellrecht ins Leere laufen lassen / Kooperationsgemeinschaft unternehmensnaher Krankenkassen befürwortet mehr wettbewerbliche Spielregeln und stimmt dag Berlin (ots) - Trotz Gegenstimmen der Kooperationsgemeinschaft
unternehmensnaher Krankenkassen (kuk) sprach sich gestern der
Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes mit hauchdünner Mehrheit für
zahlreiche Ausnahmen bei der vom Gesetzgeber geplanten Ausweitung des
Kartellrechts auf den Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung
aus. "Damit wird das Kartellrecht überwiegend ins Leere laufen", so
die kuk. Von fairem Wettbewerb könne nicht mehr die Rede sein. Die
Mitglieder des Verwaltungsrates hatten sich zuvor grundsätzlich für mehr...
- Der Tagesspiegel: Arbeitsrechtler hält Abberufung Sarrazins für schwierig Berlin (ots) - Berlin - Der Arbeitsrechtler Bernd Rüthers sieht
Schwierigkeiten für die Abberufung von Thilo Sarrazin aus dem
Vorstand der Bundesbank. Sarrazin habe mit seinem Buch und seinen
Interview-Äußerungen "keine erkennbaren dienstlichen Verfehlungen
begangen", sagte Rüthers, der auch Experte für Kündigungsrecht ist,
dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Samstagausgabe). Dazu müsse
Sarrazin schon "Geschäftsfelder der Bundesbank nachhaltig geschädigt
haben". Dies wäre etwa der Fall, wenn Aussagen zu einer angeblichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|