Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Extremismus Neonazi Battke pfeift Jugendspiel - Empörung über Einsatz des Ex-Trainers als Schiedsrichter
Geschrieben am 06-09-2010 |
Halle (ots) - Der Rechtsextremist Lutz Battke ist bei einem
Jugendfußballspiel am Wochenende in Laucha (Burgenlandkreis) als
Schiedsrichter eingesetzt worden. Dies bestätigte gestern der
Vorsitzende des Sportvereins BSC 99 Laucha, Klaus Wege, der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). Demnach pfiff
Battke ein Übungsspiel der Lauchaer F-Jugend gegen eine Mannschaft
von Naumburg 05. Sein Verein hatte Battke vor rund einem Monat seines
Amtes als Nachwuchstrainer enthoben. Dazu hatte man sich allerdings
erst nach erheblichem öffentlichen Druck entschlossen. Lutz Battke
ist weiter Mitglied des Vereins.
"Ich habe langsam den Eindruck, dass die Funktionäre des BSC
Laucha die Öffentlichkeit täuschen und Lutz Battke schützen", zeigte
sich der Staatssekretär im Innenministerium, Rüdiger Erben (SPD),
empört. "Ein Schiedsrichter hat noch viel mehr die Aufgabe, auf die
Kinder einzuwirken als ein Trainer." Insofern sei der Einsatz des
Rechtsextremisten schlicht skandalös. Beim Landessportbund (LSB) fiel
die Reaktion ähnlich aus: "Für uns ist das überhaupt nicht
hinnehmbar", sagte Präsident Andreas Silbersack. Er kündigte an, dass
man auf den Lauchaer Verein entsprechenden Druck ausüben werde. Der
LSB stehe für eine "Null-Toleranz-Politik" gegenüber rechtsextremen
Tendenzen.
"Wenn die Naumburger etwas dagegen gehabt hätten, dann hätte Lutz
Battke nicht gepfiffen", betonte BSC-Vorsitzender Wege. Beide
Mannschaften hätten sich vor dem Spiel auf diesen Schiedsrichter
geeinigt. Bei Übungsspielen wie jenem am Samstag würden die
Schiedsrichter nicht offiziell angesetzt, sondern eher per Zuruf
festgelegt. "Laut Statuten spricht nichts dagegen, dass Battke
pfeift", so Wege. Bei Pflichtspielen würde er aber nicht eingesetzt.
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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