Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 17.03.06 (Woche 11) bis Mittwoch, 12.04.06 (Woche 15)
Geschrieben am 14-03-2006 |
Baden-Baden (ots) - Freitag, 17. März 2006 (Woche 11)/14.03.2006
22.03 Nachtcafé Gäste bei Wieland Backes Glaube - zwischen Lebenshilfe und Wahn
Einige können nicht mit dem Glauben leben, andere nicht ohne ihn. Glaube und Spiritualität sind sehr persönliche Angelegenheiten. Viele Menschen können in der Hinwendung zu Gott ihr Leben besser meistern und Schicksalsschläge leichter ertragen. Für andere ist der Glaube Verblendung oder sogar eine Gefahr. Immer wieder mündet religiöser Fanatismus in Krieg, Terror und schrecklichem Leid. Gleichzeitig trägt zum Beispiel die christliche Kirche als Institution weltweit mit ihren karitativen Einrichtungen dazu bei, Menschen in Not zu helfen. Wie viel Glaube brauchen wir? Wie viel tut uns gut? Wo verläuft die Grenze zwischen Frömmigkeit und Wahn? Und wie tolerant muss man Andersgläubigen gegenüber sein?
Die Gäste:
Wenn es um den Glauben geht, dann gibt es für Bruder Paulus Terwitte keinen Zweifel. Gott ist es, der seinem Leben Sinn gibt. Der Kapuzinermönch spürt, dass er im Kloster die Aufgaben erfüllen kann, zu denen er "von ganz oben" berufen ist: den Menschen das Evangelium zu verkünden, sowie Trauernden und Kranken beizustehen. Auf die Institution Kirche will der 46-Jährige niemals verzichten, denn "sie ist die Hüterin der Freiheit. Ohne Kirche gibt es keine Menschenrechte."
Michael Schmidt-Salomon wird er davon kaum überzeugen können. Der bekennende Atheist war zwar mal katholisch, trat aber mit 20 Jahren aus der Kirche aus. Heute ist der 39-Jährige Geschäftsführer der Giordano-Bruno-Stiftung und setzt sich für die Belange von Atheisten und Konfessionslosen ein. Er findet Glauben absurd und "dass Menschen trotz Hitler, Hunger, Haarausfall an einen allmächtigen, allwissenden, allgültigen Gott glauben, das kann ich nicht verstehen."
Erst rückblickend stellt Sabine Müller fest, dass ihr Glaube an Gott durch Wahn geprägt war.16 Jahre lang gehörte sie zu den Zeugen Jehovas. Durch Angst vor dem Weltuntergang getrieben, absolvierte sie pausenlos alles, was die Glaubensgemeinschaft von ihr verlangte: Bibelstunden, intensives Beten, 90 Stunden im Monat Missionsdienst mit dem Wachturm in der Hand. Für sie stand fest: Ich werde Predigerin. Mit 19 Jahren brach sie ganz plötzlich aus dieser Glaubenswelt aus und fühlte sich völlig vereinsamt, denn "Zeuge zu sein, bedeutet absolute Isolation und Unterdrückung."
Ein isoliertes Leben führte auch Elke Meister in ihrer Kindheit, jedoch gegen ihren Willen und keineswegs im Glauben verhaftet. Fünf Jahre lang erfuhr sie die Unbarmherzigkeit der barmherzigen Schwestern in einem katholischen Fürsorgeheim. Sie erlebte 24 Stunden am Tag die totale Überwachung, das kleinste Vergehen bedeutete Einzelhaft in einer kleinen Zelle, von christlicher Nächstenliebe keine Spur. Viele ihrer Mitinsassinnen versuchten sich das Leben zu nehmen. "Wie sollte ich da an einen "lieben Gott" glauben, der immer dabei war, wenn die Nonnen uns misshandelten, demütigten und er nicht eingriff."
Für Rosi Gollmann ist der Glaube an Gott schon immer die Motivation gewesen, die Ärmsten der Armen zu unterstützen. Aus ihrem tiefen, katholischen Glauben heraus, hat die 78-Jährige die Kraft geschöpft, in 44 Jahren mehr als 2.000 Hilfsprojekte in Indien und Bangladesch ins Leben zu rufen. Sie gilt dort als die "Mutter Theresa Deutschlands". Religion ist "eine Bindung, die mich frei macht." Ihr Lebensmotto: "Man ist ja eigentlich nicht der Gebende, sondern der Beschenkte."
Reza Hajatpour wurde in den islamischen Glauben hineingeboren. Um soziale Anerkennung zu erlangen, ließ er sich als junger Mann im Iran zum Mullah ausbilden. Auf der Suche nach Harmonie und Gerechtigkeit kamen die ersten Zweifel. Als kritischer Denker wurde er mehr und mehr bedroht, bis er schließlich nach Deutschland flüchtete. Heute ist er froh, kein Mullah mehr zu sein, denn was er suchte, "Geborgenheit, Solidarität, Freiheit, die unmittelbare Gotteserfahrung, hat mir das Mullahsein nicht gegeben."
An der Bar: Sein Frühstück war eine Flasche Schnaps, sein Bett der Asphalt. Sein Leben finanzierte er durch Betteln in der Fußgängerzone. 13 Jahre lang hat Michael Geymeier am Rande unserer Gesellschaft gelebt. Die Wende in seinem Leben kam durch den zufälligen Besuch eines Gottesdienstes der Heilsarmee. Er änderte sein Leben von heute auf morgen radikal. Was viele Ärzte und Sozialarbeiter nicht schafften, "der Glaube hat mich zurück in ein normales, glückliches Leben geführt."
Sonntag, 26. März 2006 (Woche 13)/14.03.2006
Geänderten Beitrag und Beginnzeiten für SR beachten!
21.15 Mord in Jacques Bistro Killen ist menschlich Kabarettstück von und mit Detlev Schönauer (Erstsendung: 31.12.2005)
21.45 Aktuell
21.50 2006.Wir sind dabei: WM-Countdown
21.53 Sport Arena
22.40 David Lynch-Reihe: Mulholland Drive - Straße der Finsternis
1.00 Frank Elstner: Menschen der Woche (Wh von Sa)
2.10 Saartext
(bis 3.00 - weiter wie mitgeteilt)
Mittwoch, 12. April 2006 (Woche 15)14.03.2006
22.35 Auslandsreporter Guatemala - Das Land der toten Mädchen Ein Film von Stefan Rocker
"Ich bin arm - und deswegen gibt es für uns keine Gerechtigkeit", sagt Catarina Macarrio. Ihre Tochter Hilda ist dem Mann, der sie vergewaltigen wollte und fast umbrachte, mit knapper Not entronnen. Jeder kennt den Täter, niemand will aussagen, die Polizei verfolgt ihn nicht. Frauenmord ist in Guatemala alltäglich. Am Morgen eine Leiche im Flussbett, am frühen Nachmittag eine tote Frau in einer Garageneinfahrt. Eine 22-Jährige - von Unbekannten erschossen. Einige Straßenblöcke weiter: vier Plastiktüten. Ihr makabrer Inhalt: ein junges Mädchen - geschändet, gefoltert, ermordet -, als gelte es, das weibliche Geschlecht auszulöschen. Allein im Jahr 2005 sind fast 600 Frauen in Guatemala ermordet worden. In Guatemala gibt es eine Spezialeinheit der Polizei, die sich um Frauenmorde kümmert. Aufklärungsquote: fast null. Frauenorganisationen, die sich um die Familien der Opfer kümmern, werden bedroht, weil sie Aufklärung, Justiz und Gerechtigkeit fordern. Und weil sie den Verdacht äußern, dass Angehörige der Polizei in viele Morde selbst verwickelt seien. In Stefan Rockers dramatischem Film machen Angehörige der Opfer ihr Leid und ihre Wut öffentlich - ein verzweifelter Hilferuf an die ganze Welt.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
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