Lausitzer Rundschau: Eine deutsche Debatte Zur Verwendung polnischer oder deutscher Städtenamen
Geschrieben am 06-09-2010 |
Cottbus (ots) - Breslau und Danzig sind keine politischen
Statements, sondern die deutschen Namen polnischer Städte. Die
Debatte darüber, ob im Deutschen der deutsche oder der polnische
Städtename zu verwenden sei, ist für die allermeisten Polen schwer
nachvollziehbar. Es ist eine deutsche Debatte, die aus zwei Gründen
geführt wird: Zum einen aus Unsicherheit und beherrscht von der
Sorge, die historischen Gefühle der Polen könnten durch "Breslau"oder
"Krakau" verletzt werden. Zum anderen zum Zweck der politischen
Profilierung vornehmlich linker Gruppierungen. In beiden
Fällen sind die Debatten losgelöst von der gegenwärtigen Realität in
Polen. Breslauer und Danziger haben sich vielfach mit dem deutschen
Erbe ihrer Städte auseinandergesetzt, es angenommen. Im Breslauer
Rathaus begrüßen den Besucher die Bilder der deutschen
Nobelpreisträger der Stadt. Die Danziger sind stolz auf das
literarische Vermächtnis von Günter Grass, der seiner Heimatstadt in
einer Buch-Trilogie huldigt. Breslauer, Krakauer und Danziger, nicht
Wroclawer, Krakower und Gdansker, sind so selbstbewusst, dass sie
ihre Städte beim deutschen Namen nennen, wenn sie deutsch sprechen.
Der oft hilflose Versuch vieler Deutscher, aus einem Gefühl
historischer Verantwortung "Gdansk", "Wroclaw" oder gar "Szczecin" in
ihre deutschen Sätze einzubauen, wird bei einigen alten Polen
vielleicht wohlwollend wahrgenommen. Bei den meisten Jungen sorgt er
jedoch für Verwunderung - und sowohl bei Jung als auch bei Alt für
Irritation, wenn von deutscher Zunge die polnischen Namen oft bis zur
Unkenntlichkeit verfremdet werden. Die Polen haben etwa ihre
Probleme mit den deutschen Umlauten und sagen "Monachium" statt
"München" und "Kolonia" statt "Köln". Die Verwendung von "Wroclaw"
oder "Breslau" sagt zumeist nichts über die wahre politische Haltung
aus, die Zeiten der Revanchisten und Weltkartenumschreiber sind
vorbei. Jedes Ringen um die "politisch korrekte Bezeichnung" der
Städte räumt solch Ewiggestrigen einen Stellenwert ein, den sie
längst nicht mehr haben. Es gibt heute wirklich wichtigere Dinge zu
besprechen zwischen Deutschen und Polen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
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