Rheinische Post: Banken unter Druck
Geschrieben am 07-09-2010 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Georg Winters:
Wenn für die Banken dieser Welt neue Regeln in Kraft treten, ist
Deutschlands Geldwirtschaft einer der Verlierer. Das ist das Fazit
aus den Beschlüssen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht. Die
neuen Regeln sind ganz im Sinne der Angelsachsen und der Schweizer.
Die Amerikaner haben nicht einmal die Bestimmungen des
Vorläufer-Rgelwerkes Basel II eingeführt; sie kennen auch keinen
Unterschied zwischen Stammkapital und stillen Einlagen, der künftig
Deutschlands Geldwirtschaft dazu zwingt, nach neuen Kapitalgebern
Ausschau zu halten. Die USA sitzen als Entscheidungsträger mit am
Tisch und fällen Beschlüsse für andere, an die sie sich nach den
Erfahrungen der Vergangenheit vermutlich selbst nicht halten werden -
ein Treppenwitz. Sieht so Gleichheit im Wettbewerb aus? Natürlich
sind die Finanzaufseher dieser Welt gut beraten, die Regelwerke zu
verschärfen, damit die Bankenwelt gegen neue Krisen stärker
immunisiert wird. Das verringert auch die Gefahren für den Staat und
letztlich für den Steuerzahler. Nach dem jetzt vereinbarten Standard
stehen aber vor allem Landesbanken gewaltig unter Druck. Für alle
werden die Kapitalmärkte bestimmt nicht zur Verfügung stehen. Basel
III wird zum Ausleseprozess.
Originaltext: Rheinische Post
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