Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Buchpreis
Geschrieben am 08-09-2010 |
Osnabrück (ots) - Ohne Promi-Bonus
Büchner-Preis-Träger Martin Mosebach hat es mit seinem neuesten
Werk diesmal nicht unter die sechs Finalisten des Deutschen
Buchpreises geschafft. Ein derartiger Promi-Verlust ist in der immer
noch jungen Geschichte des Romanpreises aber nichts Ungewöhnliches.
Zwar sind auch in diesem Jahr weiterhin Autoren dabei, die schon
ausgezeichnet ins Rennen gehen - wie Peter Wawerzinek mit dem
Bachmann-Preis oder Jan Faktor, der für den Preis der Leipziger
Buchmesse im März nominiert war -, für die Entscheidung ist das
jedoch irrelevant. Das kann man wohl endgültig seit dem vergangenen
Wettbewerb annehmen: Damals scheiterte selbst die aktuelle
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller mit ihrem Roman
"Atemschaukel" im Finale an der Jury. Letztere bewies damit viel
Courage, an dem ihrer Meinung nach besten Roman des Jahres
festzuhalten. Damit hat sie auch die Unabhängigkeit des Gremiums,
dessen Besetzung jährlich wechselt, nachhaltig gestärkt. Darüber
hinaus hat die Jury 2010 bereits eine eigene überraschende Note
hinzugefügt, indem sie eine multikulturelle und thematisch besonders
vielfältige Shortlist aufstellte.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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