Mitteldeutsche Zeitung: Vertriebene Instituts-Chef Bingen: Steinbach erweist der Verständigung mit Polen einen Bärendienst
Geschrieben am 10-09-2010 |
Halle (ots) - Der Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Dieter
Bingen, hat die Äußerungen von Vertriebenen-Präsidentin Erika
Steinbach zum Beginn des Zweiten Weltkrieges kritisiert. "Die
Aussagen von Frau Steinbach erweisen dem Anliegen, das Verständnis
für die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Polen und
anderswo weiter zu vergrößern, einen Bärendienst - vor allem auch in
Deutschland selbst", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). Er nehme aber "an, dass
man bei unserem Nachbarn solche Geschichtsklitterungen als
diskreditierend für das Projekt betrachtet. Da braucht's gar keine
Interventionen aus Warschau." Auch der Vorsitzende des
Landesverbandes Thüringen im Bund der Vertriebenen (BdV), Egon
Primas, betonte gegenüber dem Blatt: "Es gibt keinen Zweifel, wer den
Krieg angefangen hat - nämlich Deutschland. Da ist kein Platz für
Interpretationen. Ich bringe für solche Diskussionen wenig
Verständnis auf." Das BdV-Präsidiumsmitglied Stephan Mayer, der für
die CSU im Bundestag sitzt, sprach gegenüber der "Mitteldeutschen
Zeitung" von "Missverständnissen", stellt allerdings klar: "Die
Kriegsschuld Deutschlands ist unbestreitbar. Ich hoffe, diese Debatte
führt jetzt nicht dahin, dass das deutsch-polnische Verhältnis
Schaden leidet."
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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