Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank"
Geschrieben am 10-09-2010 |
Bielefeld (ots) - Wie sich die Zahlen gleichen: Die japanische
Regierung will die Konjunktur im Land der aufgehenden Sonne mit 8,6
Milliarden Euro ans Laufen bringen. Etwa die gleiche Summe, acht bis
neun Milliarden Euro, erwartet die Deutsche Bank von ihrer
bevorstehenden Kapitalerhöhung. Beide haben großes Zutrauen: Tokio in
die Stärke der eigenen Wirtschaft, die offenbar nur auf eine
Initialzündung wartet, und die Deutsche Bank in die Börse.
Tatsächlich hat sich der Dax aus dem Tal der Krise verabschiedet und
nach langem Aufwärtstrend bei 6200 Punkten festgesetzt. SDax und MDax
folgen im Geleit. Die Deutsche Bank hat also den richtigen Zeitpunkt
abgepasst. Dass die eigenen Aktionäre trotzdem skeptisch sind, hängt
nicht nur daran, dass sich ihr persönlicher Anteil an der AG
verringert. Manche haben wohl auch noch das Wort Josef Ackermanns im
Ohr, dass die Deutsche Bank die Krise ohne zusätzliches Kapital
bewältigen werde. Tatsächlich wird das Geld nach offiziellen Angaben
zur Finanzierung des Postbank-Kaufs benötigt. Ob dabei auch »Basel
III« eine Rolle spielt? Angesichts der neuen Anforderungen an
Kreditvergaben ist selbst die »Deutsche« nicht überkapitalisiert.
Bernhard Hertlein
Originaltext: Westfalen-Blatt
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