Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Grippeimpfung
Geschrieben am 13-09-2010 |
Bielefeld (ots) - Grippe? Da war doch was! H1N1 hieß der neuartige
Erreger, der die Menschheit im vergangenen Jahr erzittern ließ.
Millionenfach orderte auch der deutsche Staat eilig produzierten
Impfstoff, den aber kaum jemand haben wollte. Kein Wunder, denn die
anfängliche Hysterie vermengte sich mit Unkenrufen über angeblich
gefährliche Wirkverstärker, das Chaos war perfekt. Die Pandemie wurde
abgeblasen, Millionen ungebrauchter Impfdosen wanderten in den Müll,
die Patienten sind nachhaltig verunsichert. Soll man sich nach dem
ganzen Spektakel überhaupt noch impfen lassen? Die Antwort lautet:
Ja, ohne wenn und aber. Denn in diesem Jahr steht Deutschland vor
einer »normalen« Grippesaison, das aktuelle Serum schützt auch gegen
den neuen Virustyp. Doppel-Impfungen wie im vergangenen Jahr sind
unnötig. Ein Piks, das war's. Mit der Grippeimpfung schützt man sich
selbst, aber vor allem die anderen: Die hochbetagte Nachbarin, den
Kollegen mit Asthma, die schwangere Sitznachbarin im Bus. Experten
schätzen, dass jährlich 10 000 bis 15 000 Menschen in Deutschland an
der ganz »normalen« Grippe sterben. Das ist keine Hysterie, sondern
Mahnung.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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