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Gaby Dohm: Mein Leben mit zwei Männern - "Manchmal kochen wir drei sogar zusammen"

Geschrieben am 14-09-2010

München (ots) - Gaby Dohm, die am 23. September 67 wird, denkt
nicht an Scheidung - obwohl sie seit Jahren eine Konstellation
meistert, die nicht so selbstverständlich ist: Die Schauspielerin ist
seit 1974 mit Regisseur Adalbert Plica (72) verheiratet und seit 16
Jahren mit einem anderen Mann glücklich. Ihren Lebensgefährten Peter
Deutsch (70), ebenfalls Regisseur, hatte sie bei der Serie "Die
Botschafterin" kennengelernt. Das Lebensmodell funktioniere "ganz
wunderbar, weil uns Achtung und Respekt immer ganz wichtig waren",
erklärt Dohm im Interview mit der Peoplezeitschrift FRAU IM SPIEGEL.
Die Männer würden sich kennen und mögen. "Manchmal kochen wir drei
sogar zusammen. Das sind schöne Stunden. Es herrschen Respekt und
Freundlichkeit untereinander", erzählt die Darstellerin, die mit
Plica auch einen Sohn hat: Julian (31). Sie seien eine glückliche
Patchwork-Familie. "Ab und zu treffen wir uns alle in unserem
Bauernhaus in Niederbayern, wo mein Mann lebt. Jeder hat dort seinen
eigenen Wohnbereich. Auch unser Sohn ist dann gern dabei."

"Dieses Lebensmodell kostet besonders am Anfang Überwindung",
betont Gaby Dohm. "Es ist sicher leichter, einen klaren Schlussstrich
zu ziehen, wenn man sich trennt. Bei uns war das anders. Wir wollten
uns als Freunde nicht verlieren. Jeder musste Kompromisse eingehen,
sich arrangieren und Verständnis aufbringen. Ganz wichtig war, dass
wir im Gespräch blieben. Wir konnten uns immer in die Augen blicken,
die Hand geben und über Probleme reden." Der Kontakt zu ihrem Mann
sei sehr freundschaftlich. "Wir telefonieren oft und tauschen uns
aus. Wenn eine Liebe stirbt, muss ja nicht die Zuneigung
verschwinden. Außerdem bleiben wir immer durch unseren Sohn
verbunden. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, alles in Harmonie
zu klären. Wir haben geordnete Verhältnisse und keinen Scherbenhaufen
zurückgelassen."

Es sei damals eine große Liebe zwischen ihrem Mann und ihr
gewesen. "Er faszinierte mich mit seiner frischen Art und seiner
Neugier dem Leben gegenüber", erinnert sich die gebürtige
Salzburgerin. "Durch ihn habe ich sogar Snowboarden gelernt. Wir
hatten eine glückliche Zeit, die durch die Geburt unseres Sohnes
gekrönt wurde. Doch wir waren durch den Beruf viel getrennt. Das tat
unserer Liebe sicher nicht gut. Als wir uns trennten, gab es keinen
Rosenkrieg. Wir haben einen Rosenfrieden geschlossen. Ich ging nicht
im Zorn von ihm. Er hatte auch eine Partnerin."

Und was fasziniert sie an Peter Deutsch? - "Als wir uns
kennenlernten, hatten wir gleich eine Art Seelenverwandtschaft. Ich
konnte mich mit Peter über Bücher, Musik und Filme unterhalten. Er
konnte sich in mich hineinversetzen. Wenn ich eine neue Rolle
übernahm, verstand er meine Gefühle. Egal, ob ich ängstlich,
euphorisch oder unsicher war." Er berate sie noch heute "sehr
liebevoll". Sie könne sich immer auf ihn verlassen.

Verheiratet zu sein und mit einem anderen Mann zu leben, habe sie
nie gestört. "Wir haben uns alle arrangiert. Es klappt erstaunlich
friedlich." Nach einer neuen Ehe sehnt sie sich nicht. "Je älter ich
werde, desto weniger notwendig finde ich die Ehe. Ich habe auch nie
einen Ehering getragen, weil ich gar keinen hatte. Ich habe damals
von Adalbert eine kleine Kette bekommen, die mir sehr viel bedeutete.
Heute ist der Wunsch nach einem Trauschein nicht mehr da. Irgendwie
habe ich gar keine Beziehung zur Ehe."

Woran das liegt? - "Ich bin ein Kind der 68er Flower-Power-Zeit.
Ehe galt als spießig, bürgerlich und unnötig." Hinzu komme, dass sie
nicht sehr familiär aufgewachsen sei. "Mein Vater starb, als ich vier
war. Meine Mutter musste viel arbeiten und war dadurch kaum zu Hause.
Schon als Mädchen bin ich oft von Zuhause ausgerissen. Ich liebe
meine Freiheit noch heute, mag mich nicht einengen lassen." Sie finde
es schon grässlich, wenn man einen Strandkorb für den ganzen Tag
mieten müsse. "Zwei Stunden reichen mir. Dann will ich weiter, Neues
entdecken. Ich bin nicht die brave und angepasste Frau. Dieses Image
mag durch viele meiner Rollen gekommen sein."

Auf die Frage, ob "Die Schwarzwaldklinik" Fluch oder Segen für sie
war, antwortet Dohm, dass ihr die Serie eine unglaubliche Popularität
geschenkt habe, die sie sicher durch das Theater so nie erreicht
hätte. "Insofern war die ,Schwarzwaldklinik' ein wunderbares
Sprungbrett für mich." Klausjürgen Wussow habe sie schon lange vor
der "Schwarzwaldklinik" gekannt; sie habe mit ihm am Theater
gearbeitet. "Er war ein großer Schauspieler, ein faszinierender
Mensch und ein toller Mann." Zwischen ihnen sei immer eine ganz
besondere Nähe und Zuneigung gewesen. "Wir sind auch händchenhaltend
spazieren gegangen. Mir war es immer egal, was die Leute dachten. Ich
habe ihn verehrt, aber nicht geliebt."

TV-Tipp: "Emilie Richards: Zeit der Vergebung". In dem ZDF-Film
(19.9., 20.15 Uhr) spielt Gaby Dohm eine Geschäftsfrau.

Originaltext: Frau im Spiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29590
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29590.rss2

Pressekontakt:
Andreas C. Englert
Stv. Chefredakteur
Frau im Spiegel
Tel.: 089-272708912
E-Mail: andy.englert@frau-im-spiegel.de


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