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Atomkompromiss: Kommunen setzen Rekommunalisierung unbeirrt fort

Geschrieben am 14-09-2010

Hamburg (ots) - Seit gut zwei Jahren sind überall in Deutschland
Kommunen dabei, ihre Stadtwerke schrittweise zurückzukaufen.
Gleichzeitig bemühen sich Städte und Gemeinden verstärkt um den
Abschluss von Konzessionsverträgen, mit denen festgelegt wird, wer
den Strom zu den Endkunden transportieren darf. Allein bis 2011
laufen rund 2.000 Lizenzen für den Netzbetrieb aus. Die damit
verbundenen Investitionen werden jedoch jetzt durch den von der
Bundesregierung ausgehandelten Atomkompromiss zur
Laufzeitverlängerung auf den Prüfstand gestellt. Ersten
Einschätzungen zufolge wird sich dabei an den gefassten Zielvorgaben
für die Kommunen wenig ändern müssen. Der Grund: Die Positionierung
als Anbieter alternativer Energien ist ein Pfund, mit dem die Städte
und Gemeinden wuchern können, so eine aktuelle Markteinschätzung von
Steria Mummert Consulting.

"Wie die emotionale Diskussion der vergangenen Tage zeigt, werden
sich viele Kunden künftig ganz bewusst für Produkte aus erneuerbaren
Energien entscheiden. Gerade wenn die Vertriebsstrategie und das
daraus resultierende Marketing des jeweiligen kommunalen Versorgers
klar erkennbar auf diese Produkte Bezug nehmen, dürften Verbraucher
bereit sein, mehr für diese Energie zu bezahlen", sagt Hagen Förster,
Senior Manager bei Steria Mummert Consulting.

Zweifelsfrei wird der nun gefundene Atomkompromiss die Preisspanne
zwischen konventionellem und alternativem Strom für längere Zeit
aufrechterhalten und damit den Zeitpunkt der Amortisierung von
Investitionen in erneuerbare Energien verschieben. Andererseits kommt
die Entscheidung für die Kommunen auch nicht so überraschend, dass
sie nicht in einem gewissen Umfang in ihren Investitionsplänen schon
berücksichtigt worden sein dürfte. Hinzu kommt, dass alle
Berechnungen derzeit statisch die aktuellen Beschaffungspreise und
Rahmenbedingungen in die Zukunft fortschreiben. Sowohl bei Öl wie
auch bei Kohle und Gas gibt es aber unter Experten kontroverse
Diskussionen darüber, wie sich die Rohstoffpreise künftig entwickeln
werden.

Die Rekommunalisierung der vergangenen Jahre wurde zudem
mitnichten nur vor dem Hintergrund erhoffter monetärer Erfolge
vorangetrieben. Vielen Kommunen ging und geht es noch immer um die
Wiedererlangung von Entscheidungsfreiheit. Erlaubt doch ein höherer
Grad an Autonomie, bei der Energieerzeugung und -verteilung kommunale
beziehungsweise regionale Anforderungen insbesondere hinsichtlich
Investitionen und Kooperationen angemessen zu berücksichtigen.

Der (Wieder-)Einstieg der Kommunen in die Energiewirtschaft ist
allerdings kein einfacher Weg. Im Zuge der Privatisierung ist sehr
viel Know-how verloren gegangen. Nun muss dieses Wissen - zum
Beispiel in Sachen Netzbetrieb und Energiehandel - neu aufgebaut
werden. Ohne den Einsatz von Partnerunternehmen und Dienstleistern
sowie Kooperationen mit anderen Kommunen eine nur schwer zu
bewältigende Aufgabe.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de


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