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Hexenschuss oder Wirbelbruch? / Volksleiden auch im Jahr 2010 dramatisch unterversorgt / Bundesweite Initiative entwickelt erste Checkliste gegen den "Witwenbuckel"

Geschrieben am 15-09-2010

Frankfurt (ots) - Es passiert alle drei Minuten in Deutschland:
Ein Wirbel bricht, oft als Folge davon, dass der Knochen aufgrund von
Osteoporose stark an Substanz verloren hat.

"Beachten Sie die ersten Anzeichen!" titelt deshalb der
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) in Vorbereitung
auf den Patientenkongress zum Weltosteoporose-Tag am 9. Oktober in
Ulm. Seine Initiative "Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an"
konzipierte mit medizinischen Experten, Patienten und der
International Osteoporosis Foundation (IOF) eine Checkliste, die bei
plötzlich einsetzendem Rückenschmerz Orientierung bietet, etwa bei
der eigenen Beobachtung des Schmerzes oder der Wahl des richtigen
Facharztes. "Die Checkliste soll Patienten darin unterstützen, sich
und dem Arzt die richtigen Fragen zu stellen, damit Brüche in Zukunft
häufiger erkannt und richtig behandelt werden", erklärt Professor
Thomas Blattert, Oberarzt am Universitätsklinikum Leipzig, der die
Checkliste mit entwickelt hat. Erhältlich ist sie auf der
Internetseite der Initiative unter www.initiative-jetzt-gerade.de .

Unsichtbarer Gegner im Rücken

1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben derzeit mit
Wirbelsinterungen, bei zwei Dritteln werden die Beschwerden als
Bandscheibenleiden, unspezifischer Rückenschmerz oder
Alterserscheinung fehldiagnostiziert. Die unentdeckten Brüche wachsen
so in Fehlstellung zusammen und ziehen das Risiko für Folgefrakturen
nach sich, aus denen der sogenannte Witwenbuckel entsteht. "Der Bruch
verläuft oft unauffällig, aber die Folgen nicht therapierter
Frakturen sind verheerend", weiß Birgit Eichner, Präsidentin des BfO.
Sie und ihr Sohn sind wie 7,8 Millionen anderer Deutscher von
Osteoporose betroffen, beide möchten bis ins hohe Alter
Selbständigkeit und Beweglichkeit genießen. Das Europäische Parlament
geht davon aus, dass bis 2050 doppelt so viele Menschen wie heute an
Osteoporose erkranken werden. Vergleichbar dürfte die Zahl der
osteoporosebedingten Wirbelkörperbrüche ansteigen.

Checkliste bewahrt Haltung

Den Fragebogen zu Beginn, Stärke und Häufigkeit der Schmerzen
können Betroffene selbst ausfüllen und mit zum Arzt nehmen.
Zusätzlich enthält die Checkliste einen Leitfaden mit Informationen
zu Leistungen und Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen
Fachärzte. Neben Tipps und Fakten zum Thema Wirbelkörperbruch werden
für die Erkennung notwendige "bildgebende Verfahren" wie
Röntgenaufnahmen und MRT (Magnetresonanztomographie) erklärt und
mögliche Therapieformen vorgestellt. Experten schätzen die Anzahl der
Wirbelbrüche in Deutschland pro Jahr auf 230.000 - über ein Drittel
der Brüche entfallen auf Männer, weiß Professor Blattert. "Die
Checkliste soll deutlich machen, dass eine schnelle Abklärung der
Beschwerden notwendig ist, damit Patienten eine echte Wahl zwischen
den unterschiedlichen Therapieformen haben", so der Orthopäde und
Chirurg, selbst Anwender der Ballon-Kyphoplastie. Bei dem
minimal-invasiven Operationsverfahren wird mithilfe eines kleinen
Ballons der gebrochene Wirbel aufgerichtet und mit Knochenzement
stabilisiert.

Weltweite Relevanz

Auch international steht das Thema Wirbelkörperbruch im Jahr 2010
auf der Agenda: Der internationale Osteoporose Verband IOF,
Mitherausgeber der Checkliste, stellt den diesjährigen
Welt-Osteoporose-Tag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 20.
Oktober ganz unter das Motto des Knochenbruchs. Die größte
gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich dem weltweiten
Kampf gegen Osteoporose verschrieben hat, appelliert mit der
Initiative an Ansprechpartner in Deutschland, das umzusetzen, was in
vielen anderen europäischen Ländern längst Standard ist: Lückenlose
und laienverständliche Aufklärung auf dem neuesten Stand der
Wissenschaft, Hilfestellung und Anregung zur frühzeitigen Prävention
sowie Experten- und Patientenrat.

Quellenangaben:

"1,8 Millionen Patienten müssen mit Wirbelsinterungen leben."
Quelle: Scheidt-Nave, C.: Osteoporotische Wirbelfrakturen -
Epidemiologie und Krankheitslast. In: Z. Allg. Med., 2003, 135-142.

"7,8 Millionen Menschen sind von Osteoporose betroffen." Quelle:
Haussler B, Gothe H, Gol D, et al., Epidemiology, treatment and
costs of osteoporosis in Germany - the BoneEVA Study. Osteoporos Int
18:77, 2007.

"Bis zum Jahr 2050 werden in Europa doppelt so viele Menschen wie
bisher an Osteoporose erkranken." Quelle: Bundesselbsthilfeverband
für Osteoporose e.V., Dachverband der Osteoporose Selbsthilfegruppen
(Hrsg.): Osteoporose - was nun?; Der Ratgeber Osteoporose.

"Experten schätzen die Anzahl der Wirbelbrüche in Deutschland pro
Jahr auf 230.000" Quelle: Leitlinie Osteoporose bei Erwachsenen,
Dachverband Osteologie (DVO), 2009.

"Ein Drittel der Brüche entfallen auf Männer." Quelle: Berechnung
basierend auf der Leitlinie Osteoporose bei Erwachsenen, Dachverband
Osteologie (DVO), 2009.

2. Osteoporose Presse-Round-Table zum Patientenkongress
"Qualitätsoffensive gegen Osteoporose"
Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik (Atrium)
Helmholtzstr. 14
89081 Ulm
Freitag, 08. Oktober 2010 / 11:00 - 12:30 Uhr
Moderation: Dr. Marianne Koch, Ärztin

Originaltext: Initiative "Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an"
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79891
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79891.rss2

Pressekontakt:
Julia Horstmann
Infobüro Initiative
"Jetzt gerade! Auf den Wirbel kommt es an"
c/o Topcom Communication GmbH
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Telefon: 069-33 00 89 - 37
E-Mail: info@initiative-jetzt-gerade.de


Sabine Habicht
Pressereferentin
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose
Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf
Telefon direkt 08382 - 275056
Telefon Geschäftsstelle.: 0211-301314-0
E-Mail: SHabicht@t-online.de oder
Info@Osteoporose-Deutschland.de


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