Professor Karl Otto Conrady verlässt Deutschen Vorlesepreis
Geschrieben am 17-09-2010 |
Köln (ots) - Professor Karl Otto Conrady hat die Jury des
"Deutschen Vorlesepreises 2010" verlassen. Der 84jährige
Literaturhistoriker und Autor ("Goethe") begründet die Entscheidung
mit seiner Ablehnung der Veranstaltungsreihe "Lies für Toleranz!".
Die Aktion des Vorlesepreises findet fünf Wochen lang, noch bis zum
8. Oktober, in christlichen Kirchen, muslimischen Moscheen,
buddhistischen Zentren, einer Synagoge und anderen Gotteshäusern in
Köln statt. Professor Conrady sieht im Konzept von "Lies für
Toleranz!" Interessen und Standpunkte von Atheisten nicht ausreichend
vertreten.
"Bei der Teilnahme aller Religionen hätte es sich gehört, eine
eigene Veranstaltung unter dem Titel 'Warum ich den Religionen nicht
glaube' einzuplanen. Die von den Religionen verkündeten Dogmen mit
dem Anspruch von Letztwahrheiten beruhen auf Annahmen und
Glaubensvorstellungen, die sich vernünftiger Beweisführung
entziehen", heißt es in der Jury-Austrittserklärung des
Wissenschaftlers. Das Organisationsbüro des "Deutschen
Vorlesepreises" bedauert den Entschluss des Lyrik-Experten
(Standardwerk "Der große Conrady").
Bei "Lies für Toleranz!" tragen Gläubige der Weltreligionen
religiöse Texte vor - über Familie, Erziehung, Alltag und
existenzielle Themen. Das Publikum besteht zu einem großen Teil aus
Kindern - auch jeweils anderer Bekenntnisse - sowie aus gläubigen und
nichtgläubigen Erwachsenen. Nach dem Vorlesen sind Fragen und
Diskussion ausdrücklich erwünscht. "Lies für Toleranz!" ist somit als
Aktivität zur Integration gedacht, die Kindern das Verständnis der
Werte anderer Kulturen und Religionen erleichtern soll. Konzept von
"Lies für Toleranz!" sei es, "auf friedliche Weise miteinander ins
Gespräch zu kommen und ein Stück weit die geistige Welt des anderen
zu verstehen", heißt es in der Antwort des Vorlesepreises an
Professor Conrady: "Wir gehen allerdings stillschweigend davon aus,
dass eine atheistische Metaphysik keine angemessene Antwort auf
existenzielle Fragen von Kindern darstellt".
Zur Jury des "Deutschen Vorlesepreises 2010", der am 8. Oktober in
der Kinderoper Köln in neun Kategorien verliehen wird, gehören
RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel (Vorsitz), die Schriftstellerin
Alexa Hennig von Lange, der Geschäftsführer der Mayerschen
Buchhandlung Michael Wieser, die Fernsehmoderatorin Collien
Fernandes, die Theaterregisseurin Elena Tzavara und weitere
Literaturexperten und Prominente.
Weitere Infos: www.derdeutschevorlesepreis.de ;
www.lies-fuer-toleranz.de
Originaltext: POM-BÄR
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/80852
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_80852.rss2
Pressekontakt:
Harald Stoffels
Organisationsbüro "Der Deutsche Vorlesepreis"
Telefon-Nr. 0221-94995381
E-Mail: hs@derdeutschevorlesepreis.de
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