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Kein Geld für Ausrottung der Grauwale! WWF: Auflagen für Kreditvergabe der Europäischen Entwicklungsbank sind unzureichend

Geschrieben am 08-09-2006

Frankfurt (ots) - - Neues, seltenes Footage-Material der
Westpazifischen Grauwale und Fotos zu der Meldung könne Sie bei
Christian Engel (Tel.: 069 79144-232, E-Mail: engel@wwf.de)
anfordern.
- Interviewpartner: Volker Homes, Fachbereich Biodiversität,
Artenschutz und TRAFFIC, Tel.: 069 79144-183

Der WWF zeigt sich enttäuscht vom Beschluss des Bundestages, der
Vergabe eines Millionenkredits der Europäischen Entwicklungsbank für
das Ölförderprojekt Sachalin II keinen Riegel vorzuschieben. Der
Bundestag hatte gestern Abend einem Antrag zugestimmt, wonach sich
Finanzminister Peter Steinbrück bei der Europäischen Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) für eine Vergabe des Kredits in
Höhe von 400 Millionen US-Dollar aussprechen kann. Einzige Bedingung
soll die Zusage der Projektführung sein, ökologische Schäden
möglichst zu vermeiden. Schein-Auflagen, wie WWF-Walexperte Volker
Homes findet. "Der Antrag ist weichgespült worden. Auf dem Papier
sieht das gut aus, den letzten Grauwalen wird es nichts nützen." Sei
das Geld erst einmal geflossen, hätten Unternehmen in der Praxis noch
immer einen Weg gefunden, solche butterweichen Auflagen auszuhöhlen.

Das Sachalin II genannte Projekt bezeichnet das größte Öl- und
Gasförderprojekt der Welt vor der gleichnamigen Insel Russlands im
Nordwestpazifik. Unter der Leitung des Shell-Konzerns soll die Firma
Sakhalin Energy damit die bereits seit 1999 bestehende Anlage
Sachalin I erweitern und vor allem der wachsende Energiehunger in
China, Korea und Japan gedeckt werden. Der geplante Ausbau liegt
direkt in den Nahrungsgründen der weltweit letzten 100
Westpazifischen Grauwale. Die vom Aussterben bedrohten Tiere halten
sich in den Sommermonaten in der Region auf und ernähren sich und
ihren Nachwuchs dort für die Wintermonate. Lärm und auslaufendes Öl
gefährden nach Angaben des WWF das Überleben der Meeressäuger.
Forscherteams registrieren zudem seit 1999 vermehrt abgemagerte
Tiere. Ein von Shell selbst beauftragtes Gutachten bestätigte im
April 2006 erneut diese Befürchtungen.

"Unter diesen Vorraussetzungen darf die Europäische
Entwicklungsbank dem Projekt überhaupt keinen Kredit einräumen. Egal
welche Auflagen daran geknüpft sind", so Artenschützer Homes.

Der WWF weist darauf hin, dass der Beschluss des Bundestages keine
bindende Wirkung hat, sondern lediglich eine Empfehlung darstellt.
Jetzt liege es in der Hand von Finanzminister Steinbrück, sich für
oder gegen den Schutz der Grauwale zu entscheiden. Der WWF fordert
den SPD-Politiker auf, das Überleben der gefährdeten Tiere nicht dem
Gewinninteressen der Ölindustrie zu opfern und den Kredit an Sakhalin
Energy abzulehnen.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Rückfragen bitte an:
WWF World Wide Fund For Nature
Christian Engel
Telefon: 069 / 79 144 232
Fax: 069 / 79 144 116
E-Mail: engel@wwf.de


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