WAZ: Zeitungskongress - Vor der Zukunft ist uns nicht bange - Leitartikel von Thomas Wels
Geschrieben am 19-09-2010 |
Essen (ots) - Achtung lieber Zeitungsleser, jetzt bitte nicht
erschrecken. Es folgen einige Zeilen über "die digitale Revolution
und die Zeitung". So lautet der Titel des Zeitungskongresses 2010,
auf dem ab heute in Essen Verleger, Journalisten und Politiker über
die Zukunft diskutieren, unsere Zukunft als Zeitungsmacher. Nicht
Ihre. Ihnen geschieht nichts, kein Umstürzler weit und breit, der
Ihnen das Papier aus der Hand reißt. Bestimmt nicht, dafür werden wir
sorgen. Wie bisher auch schon, in dieser grob geschätzt 15 Jahre
währenden Revolution. Nun ist es aber auch nicht so, als wäre nichts
geschehen. Menschen, die sich für gut recherchierte Nachrichten
interessieren, die mal gerne eine spannende Reportage lesen und sich
über einen gegen den Strich gebürsteten Kommentar freuen, bekommen
einiges davon heute gratis. Für Internet-Leser ist das prima, für uns
ist das nicht so toll. Weil immer noch Volkes Mund recht hat: Was
nichts kostet, ist auch nichts wert. Das war wohl nicht eine der
klügsten unternehmerischen Entscheidungen, getrieben von einer
digitalen Aufbruchstimmung, angeschoben von der Welle der Euphorie am
Neuen Markt. Hinterher ist man immer schlauer. Nun muss ein neues
Geschäftsmodell her. Es ist schon ein seltsames Zusammentreffen:
Ausgerechnet eine Zeit der größten wirtschaftlichen Umbrüche, die die
Nachfrage nach Wegweisung, nach solider journalistischer Auf- und
Erklärungsarbeit enorm erhöht, geht einher mit der Inflationierung
des Wertes dieser Arbeit. Auch das werden wir überstehen. Von einer
Identitätskrise des Journalismus, wie sie der Medienwissenschaftler
Stephan Weichert entdeckt haben will, kann jedenfalls keine Rede
sein. Viele Zeitungen sind viel besser geworden, haben sich
modernisiert im Erscheinungsbild, wichtiger noch in der Art der
Berichterstattung: Analysen, Hintergründe, Pro und Contra,
Aufdeckung. Vor 15 Jahren waren Zeitungen auf Papier geronnene
Tagesschau, heute sind sie aufregend, überraschend, unbequem. Was
einen Preis hat. Eine gute Redaktion kostet Geld. Wir haben keine
Angst vor der Zukunft. Wieso auch, ständig verändern wir das Blatt,
jeden Tag machen wir es für Sie neu. Wer alle Stilformen des
Journalismus beherrscht, wird auch den neuen, abgewandelten
Journalismus fertigen können, passend für die verschiedenen
Medienkanäle. Künftig werden wir Sie mit unseren Nachrichten
versorgen ganz gleich, wo Sie sich aufhalten: über Smart-Phone oder
I-Pad. Und die Zeitung, wie Sie sie in den Händen halten, bleibt
Ihnen gewiss erhalten.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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