 LVZ: Patientenbeauftragte: Ärzte verdienen nach wie vor gut
Geschrieben am 14-03-2006 |
Leipzig (ots) - Kühn-Mengel warnt Ärzte vor Streik / Viele
Probleme hausgemacht: Patienten beschweren sich über lange
Wartezeiten
Leipzig. Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga
Kühn-Mengel (SPD), hat die Ärzte davor gewarnt, angekündigte
Protestaktionen auf dem Rücken von Patienten auszutragen. "Die
Patienten dürfen nicht für die Berufspolitik der Ärzte
instrumentalisiert werden", sagte sie in einem Gespräch mit der
"Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe).
Sie kenne durch viele Gespräche mit Ärzten und deren Verbänden im
ambulanten und stationären Bereich "die Belastungen sehr gut, denen
dieser Berufsstand ausgesetzt ist" und wisse, "dass Arbeitsalltag
und Einkommen der Ärzte in Deutschland sehr unterschiedlich sind".
Alle vorliegenden Daten würden aber auch zeigen, "dass die
durchschnittliche Einkommenssituation der Ärzte sowohl im
niedergelassenen als auch im stationären Bereich nach wie vor
vergleichsweise gut ist".
Viele Probleme der Ärzte seien dagegen hausgemacht. So hätten sich
Patienten vielfach bei ihr beklagt, "dass sie vor verschlossenen
Praxen standen und Operationen kurzfristig verschoben wurden und dass
es bei den Notfalldiensten lange Wartezeiten gab", so Kühn-Mengel.
Zu einer möglichen Verringerung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel
sagte Kühn-Mengel: "Als Gesundheitspolitikerin wünscht man sich
selbstverständlich möglichst günstige Abgabepreise für alle
Medikamente. Aber die Finanzpolitiker sehen dies in Bezug auf die
Mehrwertsteuer natürlich anders."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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