Frankfurter Neue Presse: Kaum Fortschritt in Afghanistan. Leitartikel von Politikchef Dr. Dieter Sattler über die Parlamentswahl in Afghanistan.
Geschrieben am 19-09-2010 |
Frankfurt am Main (ots) - Unstrittig an dieser Wahl ist wohl nur,
dass es eine relativ niedrige Beteiligung der Bürger gegeben hat.
Jedenfalls war sie niedriger als bei der Präsidentenwahl vor einem
Jahr. Was allerdings auch kaum verwundert. Denn danach hatte es
massive Wahlbetrugsvorwürfe an die Adresse des siegreichen
Präsidenten Karsai gegeben. Und da der Wahlgang in Afghanistan wegen
vieler Taliban-Anschläge hochriskant ist, wird manch potenzieller
Wähler lieber zu Hause geblieben sein, anstatt seine Stimme einem
unbekannten Schicksal zu überlassen. Vor den Leuten, die dennoch
gewählt haben, muss man also den Hut ziehen. Ihnen scheint die
Demokratie wirklich am Herzen zu liegen. Umso schlimmer ist es da,
dass sie einen Präsidenten haben, dem sie nicht vertrauen können. Es
ist erschreckend, dass der Westen auf einen solchen Mann gesetzt hat.
Und es ist noch erschreckender, dass man keinen anderen hat, der die
nötige Macht und Reputation haben könnte, um Afghanistan einigermaßen
demokratisch zu ordnen.
Originaltext: Frankfurter Neue Presse
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Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
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