Image im Wandel: Factoring immer besser akzeptiert / Kleinere Unternehmen nutzen die Forderungsfinanzierung aber noch zu wenig - Ergebnisse der Studie "Factoring - Image im Wandel"
Geschrieben am 12-09-2006 |
Frankfurt (ots) - Factoring hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnet: Seit 2000 verdoppelte sich das Factoringvolumen in Deutschland auf jetzt 55 Milliarden Euro - Tendenz weiter steigend. Doch im internationalen Vergleich gibt es absolut gesehen noch relativ wenige Nutzer. Hartnäckig hält sich hierzulande das Vorurteil, Factoring werde vornehmlich von Firmen genutzt, die "es nötig haben".
FINANCE-Research und die RBS Factoring GmbH haben in einer Studie folgende Fragen untersucht: Inwiefern sind bestehende Vorurteile begründet? Worin unterscheiden sich die Einstellungen und Merkmale von Factoring-Nutzern und Nicht-Factoring-Nutzern? Welche Schlüsse lassen sich für künftige Entwicklungen ableiten? Die Auswertung der Antworten von rund 150 Finanzentscheidern brachten folgende Ergebnisse:
- Die befragten Factoring-Nutzer setzen den Forderungsverkauf nur selten opportunistisch oder wegen einer Krise ein. Sie nutzen ihn neben Bankkrediten als festes Instrument im Finanzierungsmix. Wichtige Motive für den Einsatz waren die Erschließung neuer Liquidität, eine höhere Unabhängigkeit von der Hausbank und die Optimierung der Bilanz. - Nur die wenigsten Nicht-Factoring-Nutzer haben schon eigene Erfahrungen mit Factoring gesammelt. In Zukunft können sich aber 43,5 Prozent der Befragten vorstellen, das Instrument einzusetzen. - Factoring ist besser als sein Ruf. 54,2 Prozent derjenigen, die das Image von Factoring für schlecht halten, teilen diese Meinung selbst nicht. - Unternehmen mit einem Umsatz unter 100 Millionen Euro nutzen Factoring deutlich seltener (19 %) als größere Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 100 und 500 Millionen Euro (34 %). Da sie sich grundsätzlich für den Forderungsverkauf ebenso gut eignen, liegt der Schluss nahe, dass es diesen Unternehmen am notwendigen Finanzierungs-Know-how mangelt. - Die Antworten lassen einen Imagewandel hin zu einem akzeptierten Instrument erkennen. Zwei von drei Befragten gehen davon aus, dass Factoring künftig wichtiger sein wird (65 Prozent).
"Die Studienergebnisse zeigen, dass sich Factoring heute im Finanzierungsmix von Mittelständlern etabliert hat", kommentiert Helmut Karrer, Geschäftsführer von RBS Factoring. "Gleichzeitig ist das Potenzial für Factoring im deutschen Markt noch groß: Mehr als die bisherigen 3200 Nutzer könnten es sinnvoll einsetzen. Dies und die zweistelligen Wachstumszahlen des Marktes machen Hoffnung, dass künftig mehr Mittelständler auf diese Finanzierungsalternative zurückgreifen werden."
Wie Factoring in der Praxis funktioniert, erläuterten im Rahmen der Studie vier Lenker mittelständischer Unternehmen. Sie nahmen in Tiefeninterviews Stellung zum Einsatz von Factoring. Dabei zeigte sich, dass mit Hilfe des Forderungsverkaufs mehr Mittel freigesetzt werden konnten als mit einer traditionellen Bankenfinanzierung - vor allem in Zeiten einer drohenden Kreditklemme. Dies galt sowohl für Existenzgründungen wie im Falle German Hardcopy AG als auch für den etablierten Stahlhersteller Lech-Stahlwerke.
Auch bei Private-Equity-Beteiligungen unter der Ägide der Orlando Management GmbH trägt Factoring zur laufenden Finanzierung bei.
Für die CEKA Büromöbelwerke aus Alsfeld brachte Factoring neben der benötigten Liquidität auch noch andere positive Nebeneffekte. "Unsere Kunden haben uns früher als Kreditinstitut betrachtet und ihre Rechnungen im Schnitt erst nach mehr als 100 Tagen beglichen", erklärt Geschäftsführerin Iris Holtmann. "Nach der Einführung von Factoring ist die Zahlungsmoral der Händler deutlich besser geworden. Die fälligen Forderungen reduzierten sich, und die Forderungslaufzeit beträgt gerade mal noch 28,5 Tage."
Mit der Umfrage, den Interviews und einem ausführlichen Fachbeitrag soll die Publikation eine Lagebestimmung für Factoring in Deutschland anno 2006 sein.
Was ist Factoring?
Factoring ist der revolvierende (wiederholte) Verkauf von Forderungen gegenüber gewerblichen Abnehmern an eine Factoringgesellschaft (Factor). Diese zahlt nach einer Kreditprüfung bis zu 90 Prozent des Rechnungsbetrags sofort aus. Die restlichen 10 Prozent werden als Sicherheit einbehalten. Sobald der Schuldner seine Rechnung beglichen hat, erstattet der Factor den fehlenden Betrag. Er berechnet für die Finanzierung, den Delkredereschutz und ggf. die Übernahme des Debitorenmanagements eine Zinsmarge und eine Factoringgebühr.
Über die RBS Factoring GmbH
The Royal Bank of Scotland Group (RBS), im Jahr 1727 gegründet, gehört nach Marktkapitalisierung zu den zehn größten Finanzdienstleistern der Welt. Ihre Geschäftsaktivitäten umfassen die Bereiche Firmen- und Privatkundengeschäft sowie Versicherungen. Das Unternehmen mit Stammsitz in Großbritannien hat sich in nur wenigen Jahren als global agierendes Unternehmen mit hoher Diversifizierung in Bezug auf Produkte und geographische Märkte positioniert.
RBS Factoring GmbH wurde ursprünglich in London als Euro Sales Finance gegründet und 2001 von der RBS übernommen. Seit dem 01.01.2006 kommt dies durch die Umfirmierung auch im Namen zum Ausdruck.
Hauptsitz von RBS Factoring ist Frankfurt. Außerdem gibt es Niederlassungen in Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart. Mit derzeit 52 Mitarbeitern betreut die RBS Factoring aktuell 118 Kunden aus den Produktionsbereichen Textil, Glas, Stahl, Verpackung, Food, Getränke u.a. sowie aus dem Handels- und Dienstleistungssektor. RBS Factoring GmbH profitiert von der langjährigen Erfahrung der Bank in diesem Bereich in Großbritannien - RBS ist hier Marktführer mit einem Marktanteil von 20% und insgesamt 6000 Kunden.
Über FINANCE-Research
FINANCE-Research erstellt Studien und Jahrbücher im Bereich Unternehmensfinanzierung und M&A. Bislang erschienen sind u.a die Studien "Zerschlagung der Deutschland AG", "Auslaufmodell Hausbank?" und "Economic Impact of Private Equity". Darüber hinaus verfügt FINANCE-Reasearch über eine umfangreiche Datenbank mit allen Unternehmenstransaktionen mit deutscher Beteiligung seit 2000 (DealBank) und veranstaltet regelmäßig Branchenevents im Bereich Corporate Finance. FINANCE-Research ist Teil der Financial Gates GmbH, einer Tochter des F.A.Z.-Instituts. Hauptprodukt von Financial Gates ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift FINANCE.
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