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Zeitspenden in Deutschland nehmen zu / Spendenvolumen insgesamt auf hohem Niveau

Geschrieben am 13-09-2006

Bonn (ots) -

Geldspenden unter Berücksichtigung des Tsunami-Effekts nicht
rückläufig.

Deutscher Spendenrat e.V. und GfK Panel Services Deutschland
stellen das Jahresergebnis 2005/2006 ihrer fortlaufenden Studie
"Bilanz des Helfens" vor.

Deutscher Spendenrat fordert nachdrücklich die steuerliche
Gleichbehandlung von Zeitspenden.

Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist im vergangenen Jahr
weiter gestiegen. Für gemeinnützige Unternehmen wurden von Juli 2005
bis Juni 2006 77 Millionen Euro mehr gespendet als im vorigen
Erhebungszeitraum, teilen der Deutsche Spendenrat und die
Gesellschaft für Konsumforschung bei der Vorstellung der "Bilanz des
Helfens 2005/2006" mit: insgesamt rund 2.056 Millionen Euro. Das
gelte allerdings nur, wenn die außergewöhnlich hohe Spendensumme von
über 522 Millionen Euro nach der Tsunamikatastrophe im Pazifik
2004/2005 vom Gesamtergebnis 2004/2005 von 2.481 Millionen Euro
abgezogen wird. Insgesamt zeigt die Bilanz des Helfens damit, dass es
nach dem Tsunami nicht mehr gelungen ist, die Spendenbereitschaft in
Deutschland in ähnlicher Weise zu aktivieren.

Eine Zunahme meldet der Spendenrat auch bei den Zeitspenden. Ihr
Gesamtwert stieg um 2,3 Milliarden Euro auf 53,2 Milliarden Euro =
3,5 Milliarden Stunden. Grundlage der Berechnung ist ein
durchschnittlicher Stundenlohn von 15,24 Euro. "Deshalb setzt sich
der Deutsche Spendenrat nachdrücklich dafür ein, Geld- und
Zeitspenden steuerlich gleich zu behandeln", betont Willi Haas,
Vorsitzender des Spendenrats. Auffällig sei bei den Zeitspenden:
Immer mehr Menschen engagierten sich freiwillig. Insgesamt, so zeigt
die Studie, bleibt das Spendenvolumen auf hohem Niveau.

Die sektorale Verteilung der Spenden hat sich leicht geändert. Der
Spendenanteil für Humanitäre Hilfe fiel um 3 Prozent auf 82,2
Prozent. Auf dem zweiten Platz steht die Kultur- und Denkmalpflege
mit 6,5 Prozent, die um 1,8 Prozent zulegte. Umweltschutz (3,5
Prozent/+ 0,6 Prozent) und Tierschutz (3,1 Prozent/+ 1,0 Prozent)
folgten ohne Veränderung auf den Plätzen 3 und 4.

Bedeutung von regionalen Unterschieden und Image der Organisation
Im Einzelnen zeigt die Auswertung der Untersuchungsergebnisse
ausgeprägte Unterschiede zwischen den alten und den neuen
Bundesländern. Sowohl der prozentuale Anteil der Spender als auch die
Höhe der Spenden waren in den alten Bundesländern deutlich höher. Das
lässt sich nicht nur auf die unterschiedliche Wirtschaftskraft
zurückführen. Auch das Image der Spenden sammelnden Organisationen
spielt eine Rolle. Dem Satz: "Zu viele Spendengelder gehen in der
Verwaltung der Organisation verloren", stimmten 72,6 Prozent der
deutschen Bevölkerung zu.

Die Realität der Spendenorganisation ist wesentlich besser als ihr
Image "Das Misstrauen gegenüber den Spendenorganisationen beruht auf
einer Fehlwahrnehmung", betont Willi Haas, "denn im Durchschnitt
werden nach Recherchen bei Mitgliedsorganisationen des Deutschen
Spendenrates nur 15 - 30 Prozent der Spendengelder für Marketing und
Verwaltung benötigt. Eine Hauptaufgabe der Spendenorganisationen
bleibt also die Transparenz in diesen Fragen, um dieses Misstrauen
langfristig abzubauen. Die Bilanz des Helfens zeigt auch dieses
deutlich, denn 65 Prozent der Befragten wünschen sich mehr
Transparenz bei den Spendenorganisationen.

Organisations- oder projektorientierte Spenden
Die Untersuchung bestätigt auch, dass die Deutschen lieber
allgemein für eine Organisation spenden als für ein konkretes
Projekt. Nur 25 Prozent stimmten dem Satz zu: "Ich könnte mir
vorstellen in Zukunft mehr zu spenden, wenn ich für ganz konkrete
Projekte spenden kann." Knapp 39 Prozent lehnen diesen Satz ab und 36
Prozent sind unentschieden. Insgesamt 75 Prozent der Spender zeigen
also keine besondere Vorliebe für projektorientiertes Spenden. Gegen
diesen Trend wollen aber 33.7 Prozent der 20-29jährigen mehr spenden,
wenn es um konkrete Projekte geht.

Die Studie "Bilanz des Helfens"
Mit Mitteln der Marktforschung werden für die "Bilanz des Helfens"
monatlich Daten über das Spendenverhalten einer Testgruppe von 10.000
Deutschen erhoben. Die Auswertung erfolgt nach Kriterien wie
Spendenvolumen, Tätigkeitsbereiche und lokalem Bezug der bedachten
Organisationen, Alter der Spender. Der Erhebungszeitraum läuft
jeweils von Jahresmitte zu Jahresmitte. Mit der Erhebung für
2005/2006 liegt das zweite Jahresergebnis vor, so dass erstmals ein
Vergleich auf Jahresbasis möglich wurde.

Zum Deutschen Spendenrat
Der Deutsche Spendenrat ist die Interessenvertretung Spenden
sammelnder, gemeinnütziger Organisationen aus den Bereichen soziale
und humanitäre Hilfe, Umwelt und Tierschutz gegenüber der
Öffentlichkeit und staatlichen, politischen und privaten Gremien. Der
Deutsche Spendenrat tritt für eine neue Kultur des Spendens in
Deutschland ein und engagiert sich gemeinsam mit anderen
Dachorganisationen im "Bündnis für Gemeinnützigkeit", das u. a. die
Zusammenfassung der steuerbegünstigten Zwecke in einem Katalog
fordert, deren steuerliche Gleichbehandlung, einen einheitlichen
Spendenabzug von 10 Prozent und die Verbesserung der Abzugsfähigkeit
von Zuwendungen an Stiftungen.

Zur GfK Gruppe
Die GfK Gruppe ist weltweit die Nummer 5 der
Marktforschungsunternehmen und in den Feldern Consumer Tracking,
HealthCare, Retail and Technology, Medien und Custom Research aktiv.
Neben 15 Niederlassungen in Deutschland gehören zur GfK-Gruppe
weltweit über 120 Unternehmen und Beteiligungen in 57 Ländern. Von
den derzeit mehr als 5.200 Beschäftigten arbeiten rund 1.500 in
Deutschland.

Die heute vorgestellten Charts finden Sie im Internet unter
www.spendenrat.de und www.gfk.de


Originaltext: Deutscher Spendenrat e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9300
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9300.rss2



Nähere Auskünfte erteilt

Deutscher Spendenrat e.V.
Simrockallee 27
53173 Bonn
Tel.: 0228/9 35 57 28
Fax: 0228/9 35 57 99
Email: spendenrat@t-online.de
Internet: http://www.spendenrat.de


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