Vertrauen in Vertraulichkeit - über die Datensicherheit für Studenten

Leipzig (ots) -

Facebook.com entflammt Diskussionen über Privatsphäre in
Web-Communitys

Studentencommunitys im Internet gehören fest zum Studentenleben.
Von Student zu Student erfährt man alles Wichtige über Campus,
Professoren, Sport, Musik und WG-Partys. Passende Leute finden sich
leicht über die Suche: Wer geht wohin, wer interessiert sich für das
Gleiche, wer studiert dasselbe Fach?

Diese Art der Vernetzung schätzen Studenten und informieren sich
gegenseitig über Studienrichtung, Forschungsthemen, Freunde und
Interessen. Die rege Nutzung spricht für Vertrauen in die Anbieter
und deren vertraulichen Umgang mit den Daten. Welche genauen
Vorstellungen Studenten darüber haben, zeigte jüngst der Protest
gegen den automatischen News-Service jeglicher Mitgliederaktivitäten
im US-amerikanischen Studentennetzwerk Facebook. Wie sensibel gehen
Anbieter deutscher Studentencommunitys mit Benutzerdaten um?

Unister.de ist eines der aktivsten Studentenportale Deutschlands,
2002 gegründet von Studenten der Universität Leipzig. Über 100.000
Studenten sind vernetzt. Völlig ungezwungen schreiben sie Blogs,
kommentieren Beiträge, beantworten Meinungsumfragen. Projektchefin
Birgit Waschischeck achtet deshalb besonders auf Datensicherheit. Sie
unterscheidet zwei Aspekte. Dritte erhalten grundsätzlich keine
Daten. Innerhalb der Community hat die Privatsphäre oberste
Priorität. Bei Unister.de entscheidet jeder User selbst, ob und
welche Details (Email, Fotoalbum, Freunde oder Pinnwand) für wen
sichtbar sind. "Wenn wir neue Funktionen einführen, berücksichtigen
wir Anregungen unserer Mitglieder. Der Nutzen jedoch wird zuvor genau
überprüft. Schließlich ist das Netzwerk für den Aufbau universitärer
Kontakte und zum Knüpfen von Freundschaften gedacht - von
automatisierten Profilnews oder anderen Überwachungsfunktionen halten
wir nichts. Unister.de setzt vielmehr auf die Eigeninitiative der
User."

Hintergrundgeschichte: Vergangene Woche löste das US-amerikanische
Studentennetzwerk Facebook unter seinen Benutzern heftige Proteste
aus. Musste man bisher die Seiten besuchen, um sich über
Freundesinteressen zu informieren, meldete nun ein automatischer
Infoservice sämtliche Aktivitäten der User. Sogar Änderungen bei
Lieblingsliedern und Interessen waren dabei. "Es ist, als ob jemand
meine Gespräche belauscht", beklagt Emily Bean, eine
Facebook-Nutzerin, gegenüber der New York Times. Facebookgründer Mark
Zuckerberg reagierte zwar umgehend und schützte bestimmte Bereiche
vor automatischen Publikationen. Der Schreck der Studenten aber war
ausreichend, um die Notwendigkeit von Privatsphären in Communitys zu
erkennen.

Originaltext: unister.de - das Studentennetzwerk
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