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1. Halbjahr 2006: Fast 7% mehr Umschlag in deutschen Seehäfen

Geschrieben am 18-09-2006

Wiesbaden (ots) - In den ersten sechs Monaten des Jahres 2006 hat
sich der Güterumschlag der Seeschifffahrt um 6,7% erhöht. Nach
vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden von Januar
bis Juni 149,8 Millionen Tonnen Güter in deutschen Seehäfen
umgeschlagen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 140,4
Millionen Tonnen. Mit einem Plus von 11,1% hat der Versand ins
Ausland am stärksten zugenommen, gefolgt vom Empfang aus dem Ausland
mit einer Zunahme von 4,7%. Im innerdeutschen Verkehr sank dagegen
der Güterumschlag um 10,5%.


Güterumschlag in der Seeschifffahrt
nach Hauptverkehrsbeziehungen
in Millionen Tonnen


Verkehrs- 1. Halb- 1. Halb- Veränderung
beziehung jahr jahr zum
2006 2005 Vorjahr in %


Insgesamt 149,8 140,4 + 6,7

davon:


Innerdeutscher
Verkehr 3,5 4,0 – 10,5
Versand in das
Ausland 59,0 53,1 + 11,1
Empfang aus dem
Ausland 87,2 83,3 + 4,7

Differenziert nach Gütern zeigen sich die stärksten Zunahmen mit
über 25% bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, gefolgt von knapp 12%
bei Halb- und Fertigerzeugnissen und fast 11% bei anderen Nahrungs-
und Futtermitteln. Um etwas über beziehungsweise genau 8% erhöhte
sich der Umschlag von Eisen- und Nicht-Eisen-Metallen sowie Steinen
und Erden. Ein Rückgang ist dagegen bei Mineralölerzeugnissen
(- 3,5%), ein noch deutlicheres Minus bei Düngemitteln (- 10,3%)
festzustellen.

Absolut betrachtet liegen mit 51,4 Millionen Tonnen Andere Halb-
und Fertigerzeugnisse weiterhin an erster Stelle. Auf diese
Güterabteilung, die hauptsächlich Produkte wie Maschinen,
elektrotechnische Erzeugnisse und ähnliches umfasst, entfällt
mittlerweile über ein Drittel aller im Seeverkehr umgeschlagenen
Güter. Auf dem zweiten Platz - allerdings mit sinkender Tendenz -
folgen mit gut 31 Millionen Tonnen Mineralölerzeugnisse, die ein
Fünftel des Seegüterumschlags ausmachen.


Güterumschlag in der Seeschifffahrt
nach Gütern
in Millionen Tonnen


Güter- 1. Halb- 1. Halb- Veränderung
abteilung jahr jahr zum
2006 2005 Vorjahr in %


Landwirtschaftliche
Erzeugnisse u.ä. 11,2 8,9 + 25,6
Andere Nahrungs-
und Futtermittel 11,7 10,6 + 10,8
Feste mineralische
Brennstoffe 6,6 6,3 + 4,9
Mineralölerzeug-
nisse u.ä. 31,3 32,4 - 3,5
Erze, Metallabfälle 10,9 10,8 + 0,5
Eisen, NE-Metalle 6,2 5,7 + 8,4
Steine und Erden 7,2 6,6 + 8,0
Düngemittel 2,6 2,9 - 10,3
Chemische Erzeugnisse 10,7 10,0 + 6,5
Andere Halb- und
Fertigerzeugnisse 51,4 46,0 + 11,7
Nachrichtlich:
Container (in 1000 6 513 5 764 + 13,0
TEU (1))

(1) Ein TEU (=Twenty-foot-Equivalent-Unit) entspricht dabei einem
20- Fuß-Container.

Weiterhin stark im Aufwind befindet sich der Containerverkehr.
Hier ist - in TEU gemessen - gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 eine
Zunahme von 13% zu verzeichnen. Damit entwickelt sich – wie auch
schon in den Vorjahren - der Gütertransport in Containern erheblich
dynamischer als der Gesamtumschlag im Seeverkehr.

Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt, der die
Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und
Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen in der
Linienfahrt aufzeigt, lag im 1. Halbjahr 2006 - berechnet auf Euro-
Basis - um 4,6% über dem Niveau des entsprechenden
Vorjahreszeitraumes. Bezogen auf die einzelnen Fahrtregionen kam es
zu folgenden Entwicklungen: In der Europafahrt (+ 8,8%), in der
Afrikafahrt (+ 4,7%) und in der Amerikafahrt (+ 8,3%) lagen die
Frachtraten im 1. Halbjahr 2006 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2005
höher. Dagegen sanken die Frachtraten in der Fahrtregion
Asien/Australien um 1,4%. Da eine Vielzahl der Originalfrachtraten in
US-Dollar gemeldet wird, hatte die Wechselkursentwicklung des US-
Dollars gegenüber dem Euro auf die Entwicklung der Indizes einen
nicht unerheblichen Einfluss. Im 1. Halbjahr 2006 lag der Wechselkurs
des US-Dollars gegenüber dem Euro um 4,6% über dem Niveau des 1.
Halbjahres 2005.


Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Seeverkehr“:
Manfred Crezelius,
Telefon: (0611) 75-2432,
E-Mail: Manfred.Crezelius@destatis.de


Zum Thema „Seefrachtraten“:
Andreas Martin
Telefon: (0611) 75-2629
E-Mail: Andreas.Martin@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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