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SOS-Kinderdörfer trauern um Mitarbeiterin in Mogadischu

Geschrieben am 18-09-2006

München/Mogadischu (ots) - Die SOS-Kinderdörfer beklagen den Tod
einer leitenden Mitarbeiterin ihrer SOS-Klinik in Mogadischu und
ihres Leibwächters. Gemeinsam mit ihrem somalischen Begleiter wurde
die 66-jährige Italienerin offenbar gezielt erschossen. Die
Ordensschwester war am Sonntag mit schweren Schussverletzungen in die
SOS-Klinik eingeliefert worden, kurz nachdem sie dort ihre Arbeit
beendet hatte. Sie verstarb wenig später während der Notoperation.
Schwester Leonella war seit 2002 für die überkonfessionelle
internationale Hilfsorganisation in Mogadischu tätig: Sie leitete die
Krankenschwestern-Ausbildung für die SOS-Klinik.

Drei weitere Schwestern des Ordens, die als freiwillige
Hilfskräfte ebenfalls für die SOS-Klinik tätig waren, wurden
inzwischen aus Mogadischu evakuiert. Schwester Leonella, in England
zur Krankenschwester ausgebildet, arbeitete seit 1970 in
verschiedenen Krankenhäusern in Kenia, bevor sie nach Somalia kam.
Die Ordensfrau soll diese Woche in Nairobi beigesetzt werden.

Die SOS-Mutter-Kind-Klinik in Mogadischu ist die bis heute einzig
funktionierende Entbindungsstation in Somalia, die zudem über eine
gynäkologische Abteilung verfügt. Die Klinik genießt einen
hervorragenden Ruf: Schwangere Frauen und Mütter nehmen tagelange
Märsche aus ganz Somalia und sogar aus dem benachbarten Äthiopien auf
sich, um sich in dem SOS-Krankenhaus behandeln zu lassen. Jährlich
werden dort mehr als 260.000 Behandlungen durchgeführt, allein in der
pädiatrischen Abteilung werden jährlich mehr als 111.000 Kinder
behandelt.

Die Klinik war 1990 kurz nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Somalia
im Rahmen eines umfangreichen medizinischen Nothilfeprogramms
gestartet worden. Aufgrund des akuten Mangels an staatlichen
Krankenhäusern und an medizinischem Personal wurde das zunächst für
sechs Monate geplante Projekt in dem krisengeschüttelten Land für die
medizinische Versorgung weiter Bevölkerungskreise bis heute
unverzichtbar. Der Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer weltweit,
Georg Willeit, hob die besondere Bedeutung der hauptsächlich von
deutschen Spendengeldern finanzierten SOS-Arbeit in Somalia hervor:
"Dank des unermüdlichen Einsatzes gerade der Ordensschwestern in
Mogadischu konnten unzählige Leben gerettet werden. Besonders vor
diesem Hintergrund erscheint der gewaltsame Tod von Schwester
Leonella so erschreckend sinnlos."



Interviewanfragen:
Der Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer weltweit, Georg Willeit,
steht für Interviewanfragen jederzeit zur Verfügung.


Originaltext: SOS-Kinderdörfer/Hermann-Gmeiner-Fonds
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=1658
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_1658.rss2

Für Presserückfragen:

SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kommunikation/Silja Streeck
Tel.: 089/179 14 -259, Fax: 089/179 14 -260
E-Mail: kommunikation@sos-kinderdoerfer.de
Homepage: http://www.sos-kinderdoerfer.de


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