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Auch das beste Medikament kann nur wirken, wenn es eingenommen wird / Mangelnde Therapietreue bei Brustkrebspatientinnen im Frühstadium: PACT untersucht Auswirkungen und prüft Informationsprogramm

Geschrieben am 21-09-2006

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland rund 55.000 Frauen an
Brustkrebs. Nach überstandener Behandlung ist das größte Problem der
Patientinnen das Rückfallrisiko. Zwei Drittel aller
Brustkrebspatientinnen haben einen hormonabhängigen Tumor und für sie
ist eine die adjuvante Antihormontherapie seit Jahren fester
Bestandteil der Nachsorge, um ein Wiederauftreten der Erkrankung zu
verhindern. Doch derzeit gibt es im Zusammenhang mit der
Antihormontherapie zwei Hürden. So erhalten noch immer nicht alle
Patientinnen das wirksamste und verträglichste Medikament, nämlich
einen Aromatasehemmer. Neueste klinische Daten belegen eine
eindeutige Überlegenheit der Aromatasehemmer gegenüber der bisherigen
Standardtherapie mit Tamoxifen für Brustkrebspatientinnen nach den
Wechseljahren. Doch selbst wenn die Patientinnen einen
Aromatasehemmer erhalten, deutet eine Umfrage darauf hin, dass die
Frauen ihr Medikament häufig nicht regelmäßig einnehmen (1). Dabei
ist eine gute Therapietreue (englisch "Compliance") entscheidend für
den Behandlungserfolg, da sich bei Wiederauftreten von Brustkrebs das
Risiko erhöht, dass die Erkrankung nicht mehr zu heilen ist.

In der PACT-Untersuchung wird erstmals umfassend ermittelt, wie
therapietreu Brustkrebspatientinnen sind, die adjuvant einen
Aromatasehemmer einnehmen. Gleichzeitig wird geprüft, ob durch
zusätzliche Informationen die Therapietreue verbessert werden kann.
Das von Brustkrebsexperten, Brustkrebs-Selbsthilfegruppen und
AstraZeneca entwickelte Projekt startet am 21. September 2006.

Jede neunte Frau ist betroffen: Brustkrebs. In Deutschland fordert
diese Erkrankung 20.000 Menschenleben pro Jahr. Neben der Operation
kommen Strahlen-, Chemo- und Antihormontherapien zum Einsatz. Eine
wichtige Rolle spielt dabei die adjuvante Antihormontherapie.
"Adjuvant" bedeutet "vorsorglich, unterstützend". Gemeint ist damit,
dass die Antihormontherapie als fester Bestandteil der
Brustkrebsbehandlung nach der Operation durchgeführt wird, um das
Risiko für einen Brustkrebsrückfall zu senken. Wissenschaftliche
Daten zeigen, dass die Aromatasehemmer bezüglich Wirksamkeit und
Verträglichkeit dem bisherigen Standard Tamoxifen weit überlegen
sind. Deshalb befindet sich die adjuvante Antihormontherapie derzeit
im Umbruch. Während Experten den Einsatz der Aromatasehemmer fordern,
bekommen derzeit noch immer viele Frauen Tamoxifen verschrieben und
haben damit ein höheres Risiko, einen Krebsrückfall zu erleiden. Für
eine Patientin erhöht das Wiederauftreten (Rezidiv) der Erkrankung
ihr Risiko, dass der Brustkrebs nicht mehr heilbar ist.

In der nun startenden PACT-Untersuchung erhalten alle
Teilnehmerinnen den derzeit am besten untersuchten Aromatasehemmer
als adjuvante Antihormontherapie. PACT - Kürzel für Patient´s
Anastrozol Compliance to Therapy Programme - wird untersuchen, wie
therapietreu die Patientinnen sind, welche Gründe und Auswirkungen
eine mangelnde Compliance hat und ob durch zusätzliche Informationen,
die per Post an die Frauen geschickt werden, die Therapietreue
verbessert werden kann.

Wichtig für den Behandlungserfolg: gute Therapietreue Während der
adjuvanten Antihormontherapie nehmen die Patientinnen fünf Jahre lang
täglich eine Tablette ein. Dies ist eine einfache Behandlung, mit der
die betroffenen Frauen deutlich ihr Risiko senken können, dass sich
erneut ein Brustkrebs entwickelt - vorausgesetzt, die Tabletten
werden zuverlässig und regelmäßig eingenommen. Allerdings lässt die
Therapietreue häufig zu wünschen übrig, wie wissenschaftliche
Untersuchungen bei weitverbreiteten Krankheiten ergeben haben. So
nimmt nur jeder zweite Patient mit Bluthochdruck oder Diabetes
zuverlässig seine verordneten Medikamente ein. Forscher schätzen,
dass in Deutschland 20 bis 60 Prozent aller verschriebenen
Arzneimittel nicht eingenommen werden und der volkswirtschaftliche
Schaden aufgrund dieser schlechten Compliance mehrere Milliarden Euro
beträgt (2).

Eine Umfrage deutet darauf hin, dass mangelnde Therapietreue auch
unter Brustkrebspatientinnen verbreitet ist. Befragt wurden Frauen,
die nach der Brustkrebsoperation eine adjuvante Chemo- oder
Antihormontherapie erhalten haben. Jede Zweite gab an, dass sie aus
Vergesslichkeit oder mit Absicht Tabletten nicht eingenommen hatte.
Einige lassen sich durch Nebenwirkungen entmutigen. Andere fühlen
sich durch die Tablette jeden Tag an ihren Brustkrebs erinnert und
vernachlässigen deshalb absichtlich die Einnahme (1). Das zeigt, die
Gründe für mangelnde Therapietreue sind vielfältig. Oft ist den
Frauen dabei gar nicht das Risiko bewusst, dass eine unregelmäßige
Tabletteneinnahme ihr Leben gefährden kann.

Adjuvante Antihormontherapie: Ist mangelnde Therapietreue ein
Problem?

Brustkrebsexperten befürchten, dass auch die adjuvante
Antihormontherapie von dem Problem der mangelnden Therapietreue
betroffen sein könnte. Die Forscher gehen davon aus, dass die
unzuverlässige Tabletteneinnahme drastische Folgen hat: Rückfälle
treten vermutlich häufiger auf, damit sinken die Heilungschancen und
die Überlebenszeit verkürzt sich. Ob ihre Befürchtungen wirklich
zutreffen, wollen die Experten jetzt in einer wissenschaftlichen
Prüfung - der PACT Untersuchung - ermitteln.
Dabei soll das Projekt nicht nur das vermutete Problem und seine
Auswirkungen klären, sondern auch gleichzeitig eine mögliche Lösung
wissenschaftlich überprüfen. Denn die Forscher hoffen, dass sich die
Therapietreue durch eine verstärkte Aufklärung verbessern lässt. Dazu
erhält die Hälfte der Frauen, die an der PACT-Untersuchung
teilnehmen, zusätzlich begleitende Informationen zur Behandlung und
zum Umgang mit der Erkrankung.

Brustkrebsexperten und Betroffene engagieren sich bei PACT

Sechs Brustkrebsexperten haben zusammen mit der Firma AstraZeneca
die PACT-Untersuchung initiiert: Professor Rolf Kreienberg/Ulm,
Professor Maria Blettner/Mainz, Professor Peyman Hadji/Marburg,
Professor Nadia Harbeck/München, Professor Christian
Jackisch/Offenbach und Professor Hans-Joachim Lück/Wiesbaden. Die
Untersuchung erfüllt höchste wissenschaftliche Qualitätsansprüche und
wurde von einer unabhängigen Ethikkommission hinsichtlich ihrer
medizinischen, rechtlichen und ethischen Vertretbarkeit begutachtet
und zustimmend beurteilt. Am Inhalt der begleitenden Informationen
wirkten zusammen mit den Brustkrebsexperten fünf Frauen mit, die
selbst von Brustkrebs betroffen sind und sich in wichtigen
Brustkrebs-Selbsthilfegruppen engagieren: Annette Rexrodt von
Fircks/Autorin und Stiftungsgründerin, Doris Christiane
Schmitt/Vorstandsmitglied mamazone e. V., Hilde
Schulte/Bundesvorsitzende der Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V.,
Renate Haidinger/Vorsitzende Brustkrebs Deutschland e. V. und Rita
Rosa Martin/Autorin und Geschäftsführerin Breast Health - bewusst
handeln gegen Brustkrebs e. V. Nähere Informationen finden
Interessierte auf der Homepage www.pact-programm.de.


Quellen:
(1) Atkins L, Fallowfield L. Intentional and non-intentional
non-adherence to medication amongst breast cancer patients. Eur J
Cancer 2006, 2006 Apr 24
(2) Sullivan SD, et al. J Res Pharmac Econom 1990;2:19-33
Reiche R "Compliance - Vorlesungsreihe medizinische Soziologie"
Universität Bonn, Wintersemester 2005/2006

Weitere Informationen unter:
www.pact-programm.de
www.az-presseclub.de
www.astrazeneca.de


AstraZeneca

Die AstraZeneca GmbH ist die deutsche Tochtergesellschaft des
britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca PLC, London.
AstraZeneca ist mit 64.000 Mitarbeitern und einem Konzernumsatz von
23,950 Milliarden US-Dollar (2005) weltweit das fünftgrößte
Unternehmen der Arzneimittelindustrie. Das Unternehmen gehört in den
Bereichen Magen-Darm, Herz-Kreislauf, Atemwege, Onkologie, Zentrales
Nervensystem und im Bereich Schmerz, Infektion und Anästhesie zu den
Innovationsführern. In Deutschland beschäftigt die AstraZeneca GmbH
an den Standorten Wedel/Schleswig-Holstein und
Plankstadt/Baden-Württemberg 2.300 Mitarbeiter und erzielte im Jahr
2005 einen Umsatz von 1,223 Milliarden US-Dollar. AstraZeneca gehört
zu den fünf größten forschenden Arzneimittelherstellern in
Deutschland.

Originaltext: AstraZeneca
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=18044
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_18044.rss2

Pressekontakt:
Kontakt in der Unternehmenskommunikation:
Dagmar Hinz
Pressesprecherin
Tel.: 04103 / 708 37 60
Fax: 04103 / 70 87 37 60
Mobil: 0162 / 139 90 73
E-Mail: dagmar.hinz@astrazeneca.com



Eine Umfrage deutet darauf hin, dass
Brustkrebspatientinnen ihr Medikament häufig nicht regelmäßig
einnehmen. Das von Brustkrebsexperten, Brustkrebs-Selbsthilfegruppen
und AstraZeneca entwickelte PACT-Programm untersucht ab 21. September
2006 die Auswirkungen mangelnder Therapietreue bei
Brustkrebspatientinnen im Frühstadium und prüft gleichzeitig ob
zusätzliche Informationen das Einnahmeverhalten verbessern.


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