Benötigt die Weltwirtschaft internationale Organisationen? / Ein Plädoyer für ihre Auflösung
Geschrieben am 22-09-2006 |
Hamburg (ots) - Internationale Wirtschaftsinstitutionen wie die Welthandelsorganisation, der Internationale Währungsfonds sowie die Weltbank befinden sich in der größten Krise ihres Bestehens. Das ist das Urteil des stellvertretenden Direktors des HAUS RISSEN HAMBURG Dr. Eckard Bolsinger. Waren sie ursprünglich als Institutionen gedacht, die eine offene und stabile Weltwirtschaft garantieren sollten, sind sie zu Schlachtfeldern rivalisierender nationaler Interessen und Angriffspunkten moralisierender Globalisierungsgegner geworden. Sie wandeln sich von selbst ernannten Hütern des ökonomischen Sachverstands zu Bühnen der internationalen Machtverschiebung.
Da die internationalen Wirtschaftsorganisationen nur noch ein Spielball von Politik und Macht sind, haben sie ihre ursprüngliche Bedeutung eingebüßt. Für Bolsinger sind Reforminitiativen zum Scheitern verurteilt, sie verheddern sich hoffnungslos im Gestrüpp konkurrierender nationaler Interessen. Die Staaten sollten die Kraft finden, diese Organisationen aufzulösen. Deren Abschaffung würde aber nicht das Ende der Globalisierung bedeuten. Die Technokraten der internationalen Wirtschaftsorganisationen waren nicht die Triebkräfte der Öffnung und Liberalisierung der Weltwirtschaft in den letzten fünfzig Jahren. Vielmehr ist eine liberale Weltwirtschaft das spontane Nebenprodukt von Entscheidungen auf nationaler Ebene. Nur weil immer mehr Staaten erkannt haben, dass eine liberale Handels- und Wirtschaftspolitik eher dem nationalen Interesse sowie der nationalen Macht und Wohlfahrt dienen als das Abschotten vom Weltmarkt, konnte sich die Weltwirtschaft internationalisieren. Bolsinger erinnert daran, dass die erste Phase der Globalisierung zwischen 1846 und 1914 ganz ohne internationale Organisationen funktionierte. Der fundamentale Anstoß zur Marktöffnung und Handelsliberalisierung kam im neunzehnten wie auch im zwanzigsten Jahrhundert eben nicht von internationalen Vereinbarungen oder Institutionen, sondern von Entscheidungen der Staaten, die diese Politik als vereinbar mit ihren nationalen Wirtschaftsinteressen ansahen. Eine internationale Wirtschaftsordnung braucht keine übergeordnete Ordnungsinstanz, sondern einzelne Staaten, die überzeugt sind, dass sie durch offene und liberalisierte Märkte mehr gewinnen als verlieren. Nicht internationale Wirtschaftsorganisationen, sondern Nationalstaaten und nationale Interessen sind daher die politischen Grundlagen der Globalisierung.
Dr. Eckard Bolsinger Stellv. Institutsdirektor HAUS RISSEN HAMBURG Internationales Institut für Politik und Wirtschaft E-Mail: bolsinger@hausrissen.org
Originaltext: HAUS RISSEN HAMBURG Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16115 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16115.rss2
Pressekontakt: Eine ausführliche Fassung dieses Beitrags finden Sie unter:
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Dr. Dirk Pangritz Vorstandsmitglied HAUS RISSEN HAMBURG Tel. (040) 81 907 10 E-mail: pangritz@hausrissen.org
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