LIBANON: Eine Million nicht explodierter Streumunitionen bedrohen die Bevölkerung
Geschrieben am 22-09-2006 |
München (ots) - Laut der Erklärung eines Repräsentanten der Vereinten Nationen in Genf bedrohen ungefähr eine Million nicht explodierter Streumunitionen die Bevölkerung im Südlibanon. Drei Menschen fallen diesen Blindgängern täglich zum Opfer. Die UNO hat die Verwendung von Streubomben im Libanon angeprangert. Handicap International fordert die deutsche Politik auf, sich international wirkungsvoll gegen diese heimtückischen Waffen einzusetzen - und national mit einem völligen Verbot von Streubomben voranzugehen. Laut Chris Clark, dem Verantwortlichen der Vereinten Nationen für Entminung und Minenaufklärung im Südlibanon, wurden über 2,8 Millionen Streumunitionen von der israelischen Artillerie über dem Südlibanon abgeschossen - die meisten davon während der letzten 72 Stunden des Konflikts. Die Streubomben, die zusätzlich von der israelischen Luftwaffe abgeworfen wurden, sind in diese Zahl noch nicht eingerechnet. Die schweren Bombenangriffe haben über 500 Standorte getroffen. Über 40 % der Streumunition ist nicht beim Aufprall explodiert! Dies bedeutet laut Chris Clark, dass der Boden im Südlibanon von ca. einer Million nicht explodierten Streumunitionen übersät ist. Diese hohe Konzentration übertrifft noch ähnliche Situationen nach den Kriegen im Irak, in Afghanistan und im Kosovo, wo ebenfalls Streumunition eingesetzt wurde.
Da Streubomben nicht gezielt abgeworfen werden, sondern sich über weite Gebiete verteilen, wurden viele zivile Gegenden getroffen. Die nicht explodierte Munition verseucht nun Wohngebiete, Äcker, Schulen, Straßen... Diese Bedrohung verhindert die Rückkehr zu einem normalen Alltagsleben und stellt ein tödliches Risiko für die Zivilbevölkerung dar. Innerhalb des letzten Monats wurden bereits 92 Zivilisten Opfer von Unfällen mit Streubomben - über ein Drittel der Opfer waren Kinder. UN-Hilfskoordinator Jan Egeland verurteilt Israels Einsatz von Streubomben als "schockierend" und "total unmoralisch". UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat die Verwendung von Streumunition im Libanon ebenfalls angeprangert und von Israel verlangt, die Abwurfstellen offen darzulegen.
Handicap International ist Gründungsmitglied der Cluster Munition Coalition, die sich seit 2003 für ein Verbot von Streubomben einsetzt. In Belgien hat dieses Engagement Anfang 2006 bereits das Parlament dazu bewegt, als erstes Land weltweit ein Verbot von Streubomben zu beschließen. Die deutsche Sektion von Handicap International ruft auch die PolitikerInnen im deutschen Bundestag dazu auf, dem Beispiel der belgischen Regierung zu folgen und Streubomben völlig zu verbieten.
"Überlegungen der Politiker, nur Streubomben mit einer Fehlerquote über 1% schrittweise abzuschaffen, reichen nicht aus", erklärt François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International Deutschland. "Angesichts der allein im Libanon im jüngsten Konflikt eingesetzten Menge von Streumunition würden selbst bei dieser relativ geringen Fehlerquote noch 28.000 Blindgänger liegen bleiben - das heißt 28.000 potentielle zivile Opfer. Damit können wir uns nicht abfinden! Wie beim Protest gegen Landminen muss auch im Blick auf Streubomben die Öffentlichkeit den Druck auf die Politik erhöhen." Über 225.000 Menschen aus ganz Europa haben bisher die Petition von Handicap International für ein Verbot von Streubomben unterzeichnet. (www.streubomben.de)
Originaltext: Handicap International Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16206 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16206.rss2
Pressekontakt: François De Keersmaeker, Geschäftsführer 089-54 76 06-14, 0177-55 63555 Eva Maria Fischer, Pressereferentin 089-54 76 06-13, 0177-64 78 506
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