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Gottschalk: Indien ist attraktiver Partner für deutsche Automobilindustrie

Geschrieben am 22-09-2006

Hannover (ots) - "Indien ist ein attraktiver Partner für die
deutsche Automobilindustrie", sagte Prof. Dr. Bernd Gottschalk,
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf der
Veranstaltung "Doing Automotive Business with India", die der VDA mit
dem indischen Automobilzuliefererverband ACMA, den
Unternehmensberatungen Management Engineers und Ernst & Young sowie
der Deutsch-Indischen Handelskammer heute auf der 61. Internationalen
Automobil-Ausstellung Nutzfahrzeuge in Hannover veranstaltete, um
auszuloten, welche Chancen der indische Markt deutschen Unternehmen
bietet. "Indien ist einer der am schnellsten wachsenden
Automobilmärkte in der Welt. Seine wettbewerbsfähigen Kosten, die
hohe technologische Kompetenz, gut ausgebildete Arbeitskräfte und ein
stabiles Rechtssystem als verlässlicher Schutz von geistigem Eigentum
verschaffen dem Land ein enormes Erfolgspotenzial und machen es
gleichzeitig zu einem ernstzunehmenden globalen Wettbewerber. Wir
müssen unsere Chancen dort jetzt nutzen", so Prof. Gottschalk.

Der indische Minister of Heavy Industries & Public Enterprises,
Sontosh Mohan Dev, der mit einer Delegation hochrangiger Vertreter
der indischen Politik und der indischen Automobilverbände zur IAA
nach Hannover gereist ist, machte besonders die Vorzüge seines Landes
im Automobilbereich deutlich. So unterstütze Indien 100-prozentige
Direktinvestitionen aus dem Ausland, ohne dies mit lokalen
Verpflichtungen der Investoren zu verbinden. Der Automobilsektor sei
nach den Worten des Ministers völlig dereguliert und entspreche den
WTO-Kriterien. Darüber hinaus plane die Regierung, eine halbe
Milliarde US-Dollar in die Errichtung von sechs F+E-Zentren in den
automobilen Clustern des Landes sowie der größten Teststrecke der
Welt zu investieren. Außerdem, so betonte der Minister, sei Indien
dem WP-29-Forum der Vereinten Nationen, das sich um die weltweite
Harmonisierung von automobilen Standards kümmert, beigetreten. Mohan
Dev: "Damit beweist die indische Regierung, dass sie auf den
Automobilsektor als einen der wichtigsten Wachstumsmotoren des Landes
setzt."

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Dr. Bernd
Pfaffenbach bezeichnete den Aufstieg Indiens als "keine
Modeerscheinung, sondern als Ergebnis einer fünfzehnjährigen
Öffnungs- und Reformpolitik, die nun Früchte trägt". Es lohne sich
auch für den Exportweltmeister Deutschland, den Subkontinent genauer
in den Blick zu nehmen. Dr. Pfaffenbach würdigte das Engagement der
deutschen Automobilindustrie, die Zusammenarbeit mit der indischen
Automobilindustrie weiter zu intensivieren. Hier gibt es besonders im
Bereich der nachhaltigen Mobilität umfassende Aktivitäten des VDA,
die auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Effizienzsteigerung bei
Benzin- und Dieselmotoren, beim verstärkten Einsatz von
Biokraftstoffen und der Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen
abzielen. Auch beim Ausbau der Infrastruktur in Indien sei
Deutschland Wunschpartner der indischen Regierung, sagte der
Staatssekretär. Um die dafür benötigten ausländischen
Direktinvestitionen zu erhalten, mahnte er allerdings die weitere
Verbesserung der Rahmenbedingungen in Indien an. Eine weitere
Marktöffnung und Liberalisierung seien dafür ebenso unabdingbar wie
Bürokratieabbau und allgemeine Deregulierung, etwa im Bereich des
unverändert starren und rigiden Arbeitsrechts. Dr. Pfaffenbach:
"Deutschland ist als Partner in vielen Bereichen willkommen. Hierin
liegen weniger Risiken, als viel mehr große Chancen, die es
entschlossener zu nutzen gilt als bisher."

Bernhard Steinrücke, Generaldirektor der Indisch-Deutschen
Handelskammer, hob die enormen Chancen hervor, die sich deutschen
Unternehmen in Indien bieten würden. Allein in der
Automobilzulieferindustrie würden in den kommenden Jahren 1,5 Mrd.
US-Dollar investiert. Die deutschen Zulieferer seien bereits sehr
stark in Indien vertreten; die Bestrebungen der OEMs, ihre Präsenz
vor Ort zu verstärken, begrüßte er ausdrücklich.

Der indische Automobilmarkt hat beeindruckende Wachstumssprünge
vollzogen. Das Land verzeichnete in den letzten fünf Jahren ein
Produktionswachstum bei Kraftfahrzeugen von über 100 Prozent. Allein
im vergangenen Jahr wuchs der indische Automarkt um 21 Prozent. Mit
knapp 1,11 Mio. verkauften Fahrzeugen übertraf der indische Markt z.
B. das Absatzvolumen Südkoreas um 18 Prozent. Der Boom setzt sich mit
einem Absatzzuwachs von 17 Prozent auch im laufenden Jahr fort. Auch
der Nutzfahrzeugmarkt entwickelt sich dynamisch. Seit 2001 hat sich
die Nutzfahrzeugproduktion fast verdreifacht; bis 2008 werden
zweistellige Wachstumsraten prognostiziert. Der Markt wächst nicht
nur auf der Volumenseite, sondern auch in den Bereichen Qualität und
Effizienz. Über 40 deutsche Zulieferunternehmen engagieren sich seit
Jahren erfolgreich in dem Land, das Geschäft mit den indischen
Partner wächst zweistellig, und der Export deutscher Teile aus Indien
stieg allein im Jahr 2005 um mehr als 22 Prozent. Hinzu kommen die
langjährige Präsenz von DaimlerChrysler, der Erfolg von Skoda, der
Einstieg von BMW in den Markt sowie die neue Kooperation von MAN und
Force Motors. Andere Engagements sind in der Planung.


Originaltext: VDA Verband der Automobilindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32847
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32847.rss2

Ansprechpartner:

Eckehart Rotter
VDA
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069/97507-266
Fax: 069/97507-320


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