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Transrapid-Unglück: Feuerwehr zieht erste Bilanz / Vorkehrungen haben gegriffen / Katastrophenpläne sind unverzichtbar

Geschrieben am 24-09-2006

Berlin (ots) - Nach einer ersten Auswertung des
Transrapid-Unglücks in Lathen (Emsland) ist der Rettungseinsatz
planmäßig abgelaufen. "Was die Feuerwehr gemeinsam mit dem Betreiber
für einen Notfall vorbereitet und geübt hat, das hat auch
funktioniert", sagt Hartmut Ziebs, Vizepräsident des Deutschen
Feuerwehrverbandes (DFV), nach einem Ortstermin an der
Versuchsstrecke.

Ziebs hatte gestern zeitgleich mit Bundesverkehrsminister Wolfgang
Tiefensee, Landesinnenminister Uwe Schünemann und dem Präsidenten des
Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, Hans Graulich, den
Unglücksort in Augenschein genommen, sich beim Einsatzleiter und
weiteren Beteiligten informiert. Für die Feuerwehr-Spitzen hat sich
folgendes Bild ergeben:

- Der Rettungseinsatz auf dem Fahrweg des Transrapids hat durch
die Höhe keine unerwarteten Probleme für die Feuerwehr aufgeworfen.
Ziebs: "Die Freiwilligen Feuerwehren der Umgebung waren nach kurzer
Zeit mit fünf Drehleitern vor Ort und haben die Verletzten zügig aus
den Trümmern befreien können. Die Stelzenbauweise war im Vorwege bei
der Einsatzplanung berücksichtigt worden. Auf dem Fahrweg war
ausreichend Platz zum Arbeiten vorhanden." Zudem verfügt der Zug für
den Notausstieg der Passagiere über Rettungsschläuche, die auch
aktiviert wurden.

- Neu strukturierte Feuerwehrbereitschaften und standardisierte
Alarmierungen von Einsatzkräften haben sich bewährt. "Alle
notwendigen Drehleitern sind nach dem Stichwort ,Transrapid' sofort
von der Leitstelle angefordert worden, auch beim Rettungsdienst hat
dieser Automatismus geklappt", sagt Niedersachsens
Feuerwehr-Präsident Hans Graulich. "Das Unglück zeigt, wie sinnvoll
spezialisierte Feuerwehrbereitschaften sind und dass eine
Katastrophenschutzplanung für alle Eventualitäten unerlässlich ist."

- Das Eindringen in den Zug an unbeschädigten Stellen war aufgrund
der verwendeten Materialien schwierig, hat den Einsatz aber nicht
entscheidend behindert. DFV-Vizepräsident Ziebs: "Das
Transrapid-Unglück hat die Vorkehrungen der Bahn nach dem ICE-Unglück
von Eschede bestätigt, zum Beispiel das Einrichten zusätzlicher
Notausstiege in den Zügen."

- Die sofort angebotene Notfallseelsorge auch für Einsatzkräfte
hat sich bewährt und ist ein Erfolg der Aufbauarbeit in der jüngeren
Vergangenheit. "Die Bilder, die viele Einsatzkräfte hier gesehen
haben, werden sie vermutlich ein Leben lang nicht vergessen. Hilfe
für Helfer hat in den vergangenen Jahren endlich den richtigen
Stellenwert erhalten - das hat sich auch bei diesem Unglück
ausgezahlt", erklärt Ziebs.

Graulich und Ziebs sprachen allen Einsatzkräften ihre Anerkennung
für ihr umsichtiges und professionelles Vorgehen unter schwierigen
Bedingungen aus. "Anfangs mussten Feuerwehrleute in einen nur rund 50
Zentimeter hohen Hohlraum zwischen den beiden Fahrzeugen krabbeln, um
Verletzte zu befreien. Die zügige Rettung der Lebenden verdient
unsere Hochachtung", betont Graulich.

Gemeinsam dankten Ziebs und Graulich Regierungsbrandmeister
Karl-Heinz Schwarz stellvertretend für alle Einsatzkräfte: "Sie haben
im Angesicht dieses beispiellosen Unglücks Hoffnung gegeben und waren
für die Überlebenden dieser Katastrophe ein rettender Anker."

"Unser besonderes Mitgefühl gilt den Angehörigen aller Menschen,
die dieses Unglück nicht überlebt haben. Wir wissen um Ihren Schmerz
und trauern mit Ihnen", betonten Graulich und Ziebs im Namen der
Feuerwehren.

Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50093
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50093.rss2

Rückfragen bitte an:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sönke Jacobs
Handy: 0170-184 37 87
Telefon: 030-28 88 48 800
Fax: 030-28 88 48 809
dfv.berlin@dfv.org


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