Guido Westerwelle: Regulierung neuer Märkte mit Augenmaß
Geschrieben am 27-09-2006 |
Berlin (ots) -
Zur Novellierung des Telekommunikationsgesetzes im Deutschen Bundestag / Staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen sind auf ein unerlässliches Minimum zu beschränken / Investitionsfreundliche Rahmenbedingungen für VDSL-Netz in Deutschland schaffen
Der Parteivorsitzende der FDP und Fraktionsvorsitzende im Bundestag Guido Westerwelle fordert für die weiteren Beratungen zur Novellierung des Telekommunikationsgesetzes eine Regulierung neuer Märkte mit Augenmaß. "Staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen sind auf ein unerlässliches Minimum zu beschränken. Greift die Regulierung zu früh oder zu stark in einen neuen Markt ein, behindert sie sein Entstehen mehr als sie es fördert", so Westerwelle. "Regulierungseingriffe müssen sich danach richten, wie sich die Märkte im Laufe der Zeit entwickeln", schrieb Westerwelle in einem Beitrag für den Informationsdienst für Politik, politikerscreen.de. Das eröffnet die Möglichkeit, das VDSL-Netz für einen gewissen Zeitraum von der Regulierung freizustellen.
"Am gegenwärtigen Streit um die Regulierung des VDSL-Netzes der Deutschen Telekom lässt sich bestens die Grundsatzfrage diskutieren, wie weit Regulierung fortgeführt werden soll", erklärte der FDP-Politiker. Zwar müssten selbstverständlich Monopole verhindert werden, aber Regulierung dürfe kein Selbstzweck sein.
Bei neuen Märkten müsse erst einmal investiert werden. "Investitionen in neue Märkte sind naturgemäß mit großen unternehmerischen Risiken behaftet. Ohne Investitionen gibt es keine neuen Breitbandnetze und ohne neue Breitbandnetze gibt es keine neuartigen Dienste. Es würde dann zwar keine Gefahr für das Entstehen eines neuen Monopols geben, die deutsche Volkswirtschaft bliebe aber auch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das ist mit der FDP nicht zu machen", so Westerwelle.
Zugleich stellte Westerwelle fest, dass Deutschland durch den Ausbau des Glasfasernetzes einen deutlichen Vorteil im weltweiten Standortwettbewerb gewinnen könne. Die dazu von der Bundesregierung vorgeschlagene Regelung sei jedoch zu ungenau und erfülle den gestellten Anspruch nicht, dem Regulierer eine eindeutige Leitlinie für sein weiteres Handeln zu geben. "Im weiteren parlamentarischen Verfahren muss der Gesetzgeber deshalb die Chance ergreifen, die Versäumnisse der Bundesregierung nachzuholen und den Handlungsspielraum voll ausschöpfen, den das europäische Recht den Mitgliedstaaten gibt", betonte der FDP-Chef.
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