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Heiße Spur am Monte Verde: ZDF-Dokumentation über das Rätsel der ersten Amerikaner

Geschrieben am 28-09-2006


Mainz (ots) - Wanderten die ersten Amerikaner vor rund 12.000 Jahren
aus Sibirien ein oder liegt deren Urheimat auf der Iberischen
Halbinsel oder gar in Australien? Ist eher Neu-Mexiko Fundplatz des
"ersten Amerikaners" oder führt die heiße Spur in das südchilenische
Monte Verde. Dem "Rätsel der ersten Amerikaner" gehen am Dienstag, 3.
Oktober 2006, 19.30 Uhr im ZDF die Filmemacher Gisela Graichen und
Peter Prestel nach. Ihre Dokumentation "Heiße Spur am Monte Verde"
begleitet eine wissenschaftliche Expedition nach Patagonien, wo neue
Fundstellen erforscht werden.

In Monte Verde liegt der Ausgangspunkt der neuesten, heftig
umstrittenen Theorie über die Besiedelung des amerikanischen
Kontinents. Der renommierte Professor Tom Dillehay von der
University of Kentucky förderte dort in den vergangenen Jahren
die Zeugnisse einer 15.000 Jahre alten Kultur zu Tage. Viel früher
als die "ersten Amerikaner", die über die trockene Beringstraße
eingewandert sein sollen, hatten die dort ansässigen Kanu-Indianer
schon eine ausgeprägte Kultur. Damit stellte Dillehay die gängige
Lehrmeinung über die Ur-Geschichte Amerikas auf den Kopf. Zum Beweis
führt er C14-Radiokarbonanalysen seiner Funde, steinzeitliche
Klingen, Pfeilspitzen, aber auch organisches Material an.

Doch die Skeptiker zweifeln seine C14-Daten an. Besonders in der
amerikanischen Öffentlichkeit geriet Monte Verde unter Beschuss,
Südamerikaner als Ur-Amerikaner wollte und will man sich nicht
vorstellen. Im Gelehrtenstreit will nun ein deutscher Professor, der
Paläobiologe Frank Riedel von der Freien Universität Berlin, neue
Beweise für Dillehays These liefern. Mit einem interdisziplinären
vierköpfigen "Time Team" hat er vor, die Umweltbedingungen vor 15.000
Jahren zu rekonstruieren, um festzustellen, ob eine derart frühe
Besiedlung im rauen Patagonien überhaupt möglich war.

Das Filmteam begleitet die Expedition zu den Anfängen der
Menschheit, zu den letzten noch lebenden Kanu-Indianern. Diese fast
ausgestorbene Ur-Bevölkerung lebt heute weit ab der Zivilisation auf
der schwer zugänglichen Isla Wellington. Im Verlauf der
abenteuerlichen Reise untersuchen Riedel und sein Team die
Vergletscherung des südlichen Kontinents. Riesige Eisbarrieren
sollen in der letzten Eiszeit ein Vordringen des Menschen nach Süden
verhindert haben. Doch das Eis band auch große Mengen Wasser, so
dass der Meeresspiegel mehr als hundert Meter tiefer lag. Es konnte
also heute nicht mehr zu erahnende Landbrücken gegeben haben. Riedel
untersucht die DNA von winzigen Meeresschnecken, die ihm als eine
Art biologische Uhr dienen und folgert: Die ersten Amerikaner kamen
aus Nordostasien und sie kamen mit dem Kanu über das Meer. Und in
Monte Verde gibt es neue Funde, die das "Einwanderungs-Zeitfenster"
der ersten Amerikaner in die Zeit vor 30.000 Jahren rutschen lassen.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/heissespurmonteverde

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2
Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120


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