Politbarometer September II 2006 / CDU/CSU mit niedrigstem Wert seit
der Wiedervereinigung / Kaum Vertrauen in die Gesundheitskompetenz
der Parteien
Geschrieben am 29-09-2006 |
Mainz (ots) - Der anhaltende Streit in der großen Koalition aber auch innerhalb der Union im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform zeigt vor allem im bürgerlichen Wählerlager Wirkung: Die CDU/CSU kommt jetzt in der politischen Stimmung nur noch auf 35 Prozent (minus 3), die SPD auf 32 Prozent (plus 1), die FDP auf 13 Prozent (plus 3), die Grünen auf 10 Prozent (unverändert) und die Linke.PDS auf 6 Prozent (minus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine etwas größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer- Projektion: Die CDU/CSU käme demnach auf 33 Prozent (minus 3), das ist ihr schlechtester Wert seit der Wiedervereinigung. Die SPD erreichte 31 Prozent (plus 1), die FDP erhielte 13 Prozent (plus 2) so viel wie noch nie seit es ein gesamtdeutsches Politbarometer gibt -, die Grünen kämen auf unveränderte 9 Prozent, die Linke.PDS auf nur noch 7 Prozent (minus 1) und die sonstigen Parteien zusammen auf 7 Prozent (plus 1).
Unverändert gering sind die Erwartungen, dass die große Koalition die Probleme des Gesundheitswesens für einen längeren Zeitraum lösen werde.
Lediglich 16 Prozent haben diese Hoffnung, 83 Prozent jedoch erwarten von der geplanten Gesundheitsreform keine dauerhaften Lösungen. Gleichzeitig sind 48 Prozent aller Befragten der Meinung, dass keine Partei in der Lage ist, die Probleme im Gesundheitswesen zu lösen, bzw. können keine Partei dafür benennen. Am ehesten geeignet halten hierbei 23 Prozent die SPD, 15 Prozent die CDU/CSU, und lediglich 7 Prozent sehen die größte Kompetenz bei der FDP, 4 Prozent bei den Grünen und 3 Prozent bei der Linke.PDS.
Auch ganz allgemein ist das Vertrauen in die große Koalition zurückgegangen. Auf die Frage, welche der rechnerisch möglichen Koalitionen am ehesten die anstehenden Probleme in Deutschland lösen kann, nannten vor fast einem Jahr noch 52 Prozent die große Koalition, jetzt sind das lediglich noch 33 Prozent. Auf Platz zwei folgt jetzt mit 21 Prozent eine Koalition aus Union, FDP und Grünen (Okt 05: 17 Prozent). Die klassische Ampel aus SPD, FDP und Grünen halten 17 Prozent für am geeignetsten (Okt 05: 8 Prozent) und 12 Prozent eine Koalition aus SPD, Linke.PDS und Grünen (Okt 05: 8 Prozent).
Dieses schwindende Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der großen Koalition hat seine Ursache auch in dem als sehr zerstritten wahrgenommenen Verhältnis zwischen den Koalitionspartnern. So meinen jetzt 65 Prozent, dass das Verhältnis zwischen CDU/CSU und SPD in der Koalition eher schlecht ist (Anfang September: 51 Prozent) und nur 30 Prozent sagen, dass es eher gut ist (Anfang September: 42 Prozent).
Auch wenn immer noch 64 Prozent meinen, dass Angela Merkel ihre Sache als Bundeskanzlerin eher gut macht (eher schlecht: 31 Prozent; weiß nicht: 5 Prozent), so glauben inzwischen nur noch 52 Prozent, dass sie sich in wichtigen politischen Fragen durchsetzen wird und 41 Prozent gehen davon aus, dass sie sich nicht durchsetzt. Im Juli 2006 meinten noch 64 Prozent, dass sie sich eher durchsetzen wird und 31 Prozent glaubten das nicht.
Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker und Politikerinnen in Deutschland konnten sich jetzt die meisten wieder etwas verbessern: Die Liste der Top Ten wird weiterhin angeführt von Frank- Walter Steinmeier. Er erhält einen Durchschnittswert von 1,7 (September I.: 1,5). Allerdings können den Außenminister weiterhin gut 30 Prozent aller Befragten nicht beurteilen, weil sie ihn nicht genügend kennen. Danach folgt Kurt Beck mit 1,4 (September I.: 1,1). Einen Platz vorgerückt ist Christian Wulff mit jetzt 1,3 (September I.: 1,0). Danach folgt Wolfgang Schäuble mit 1,1 (September I.: 0,9). Zwei Plätze zurückgefallen ist Angela Merkel mit unveränderten 1,0. Unmittelbar gefolgt von Peer Steinbrück mit 1,0 (September I.: 0,6) vor Franz Müntefering mit 0,6 (September I.: 0,5) und Guido Westerwelle mit 0,3 (September I.: 0,0). Weiter im Minusbereich Edmund Stoiber mit minus 0,8 auf Platz neun (September I.: minus 0,9) vor Ulla Schmidt mit unveränderten minus 0,9.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 26. bis 28. September 2006 bei 1288 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch durchgeführt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer gibt es am Freitag, 13. Oktober 2006, nach dem "heute- journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Originaltext: ZDF Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2 Rückfragen bitte an:
Pressestelle Telefon: 06131 / 70 - 2120
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
32293
weitere Artikel:
- Super RTL präsentiert die erstaunlichsten Rekordversuche Guinness World Records - Die verrücktesten Rekorde aus aller Welt Start: 5.10.06, 21.15 Uhr, donnerstags, 10 Folgen in deutscher Erstausstrahl Köln (ots) - Warum sollten sich Menschen 259 Strohhalme in den Mund stopfen? 30 Kilometer mit dem Fahrrad rückwärts fahren? Oder ganz ohne erotische Hintergedanken 42 BHs binnen einer Minute öffnen? Ganz einfach: weil sie einen Platz im legendären "Guinness Buch der Rekorde" ergattern wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist nichts zu skurril oder zu bizarr. Das Nachmachen möchte man nur in den seltensten Fällen empfehlen, das Zugucken dafür umso mehr. Wer Augenzeuge sein möchte, wie sich potenzielle Rekordinhaber mächtig ins Zeug legen mehr...
- Neue Landessenderdirektorin Rheinland-Pfalz Simone Sanftenberg gewählt Baden-Baden (ots) - Ludwigshafen/Stuttgart. Dr. Simone Sanftenberg (37) wird zum 1. Juni neue Landessenderdirektorin Rheinland-Pfalz. Auf Vorschlag des SWR-Intendanten Peter Voß hat der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz des Südwestrundfunks (SWR) auf seiner heutigen Sitzung Frau Sanftenberg mit insgesamt 20 Ja-Stimmen und 3 Nein-Stimmen zur ersten Landessenderdirektorin für fünf Jahre gewählt. Intendant Voß umriss in seiner Begründung die bisherige Arbeit von Simone Sanftenberg: "Dr. Simone Sanftenberg hat durch ihre bisherige Leistung mehr...
- Weltstillwoche vom 2. bis 8. Oktober 2006: Die ersten Lebensmonate sind entscheidend Düsseldorf (ots) - Muttermilch hat nicht nur eine besondere Verpackung. Sie ist auch perfekt zusammengesetzt. Trotzdem nutzen in Deutschland nur rund 70 Prozent aller Mütter nach der Geburt die Vorteile des Stillens, und nach vier Monaten sind es nur noch 30 Prozent. Anlässlich der Weltstillwoche vom 2. bis 6. Oktober 2006 erinnert die BKK Essanelle daran, wie wichtig Stillen für Mutter und Kind ist. Weil die ersten Lebensmonate entscheidend für eine gesunde Entwicklung eines Babys sind, unterstützt die BKK Essanelle junge Eltern und mehr...
- Hörbuch als Gratis-Podcast Zur Frankfurter Buchmesse kann man sich den Mystery-Thriller "Coruum" auf den mp3-Player holen Bendestorf (ots) - In den feuchten Regenwäldern Mittelamerikas wird eine gut erhaltene Maya-Stele entdeckt deren vollkommen fremde Symbole den Experten Rätsel aufgeben. Die handstreichartige Übernahme des Ausgrabungsortes durch die CIA bekräftigen die Archäologen in dem Verdacht, es hier mit mehr als einem spät-klassischen Maya-Fund zu tun zu haben. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, als sich die Rückkehr seiner ursprünglicher Erbauer ankündigt. Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse bringt earpaper.de diesen spannenden Stoff mehr...
- "Schultze gets the blues" als TV-Premiere im ZDF Mainz (ots) - Der mehrfach preisgekrönte Film "Schultze gets the blues", eine Koproduktion der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel, ist am Dienstag, 3. Oktober 2006, 22.00 Uhr als TV-Premiere im ZDF-Programm zu sehen. Michael Schorr erzählt in seinem Spielfilmdebüt die Geschichte des Bergmanns Schultze (Horst Krause) aus einem kleinen Ort in Sachsen- Anhalt, dessen Leben sich zwischen Kali-Mine, Schrebergarten, Kneipe und Angeln abspielt. Das ändert sich, als Schultze und seine Kumpels vorzeitig in den Ruhestand geschickt werden. Eines Tages mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|