Werder Bremen-Presseservice: Stimmen zum Spiel: Fünf-Minuten-Dreierpack macht dreifach froh
Geschrieben am 30-09-2006 |
Bremen (ots) - Das Weser-Stadion bebte: "Der SVW ist wieder da!", hallte es lautstark von den Rängen. Die Werder-Fans befanden sich in Ekstase. Gerade hatten die Grün-Weißen mit einem Feuerwerk drei Tore in fünf Minuten erzielt und spätestens zu diesem Zeitpunkt alle Erinnerungen an das schlechte letzte Heimspiel gegen den VfB Stuttgart verblassen lassen.
Die Fans bekamen wieder eine grün-weiße Einheit zu sehen, in der jeder für jeden kämpfte und viel gesprochen wurde. Schon beim ersten Treffer zahlten sich intensive Vorgespräche aus, verriet Schütze Aaron Hunt: "Miro kam auf mich zu und hat mich gefragt auf welcher Seite ich auf den Abstauber lauern möchte. Ich habe mich für die linke entschieden und dort kam der Ball dann hin."
Nonverbale Kommunikation war zwei Minuten später Trumpf. Hunt: "Ich habe gesehen, dass Schulle gestartet ist und habe den Ball reingeflankt. Dani hat ihn sehr gut durchgelassen." Christian Schulz bedankte sich nach seinem Treffer beim Passgeber: "Das war ein toller Pass. Nach dem ich den Ball vor den Füßen hatte, habe ich einfach nur draufgehalten. Dabei hat alles gepasst."
Ausgiebige Beratungen standen dann wieder vor dem dritten Treffer an. "Ich war mir 100-prozentig sicher, dass der Torhüter auf einen Schuss von Naldo wartet, der sollte drüber laufen und Diego den Ball über die Mauer heben. Es ist genau so gekommen, wie wir es geplant hatten, dabei war der Freistoß nicht mal richtig gut", erklärte Torsten Frings, der im Torjubel seinem brasilianischen Kollegen fast vor Freude den Kopf abgerissen hätte. Frings dazu: "Den kleinen Streit mit Diego vor einigen Wochen darf man nicht so hoch hängen. Heute hatte jeder Streicheleinheiten verdient."
Diego selbst freute sich darüber und lobte zurück: "Beide Freistoß-Tore waren die Idee von Torsten." Der Brasilianer weiter: "Wir beide hatten nie Probleme. Wir sind sehr gute Freunde. Torsten hat mir immer sehr geholfen, auch nach Niederlagen."
Klaus Allofs freute sich gleich dreifach über den Dreierpack in fünf Minuten. Die dabei gezeigte Harmonie stimmt den Werder-Geschäftsführer zuversichtlich. "Es gibt doch nichts Schöneres, wenn hinterher gewürdigt wird, dass nicht einer oder zwei, sondern manchmal auch drei Spieler an einem Tor beteiligt gewesen sind." Allofs weiter: "Es hat sich gezeigt, dass es sinnvoll war, in den letzten Wochen nicht durchzudrehen und Probleme zu sehen, wo keine waren. Die Werder-Teams der letzten Jahre haben sich durch ihren Teamgeist ausgezeichnet und daran konnte sich dieses Jahr nichts geändert haben, weil wir Typen dazugeholt haben, die keine Stinkstiefel sind."
Zweitens freute sich Allofs über die Kreativität der Standardsituationen, die dem ersten und dritten Treffern vorausging. "Es war eine Zeit lang so, dass man fast immer wusste, was kommt. Heute haben wir variiert, unsere Freistöße gut vorbereitet. Das hat richtig Spaß gemacht." Außerdem freute sich der ehemalige Werder-Stürmer über die Zielstrebigkeit des Teams. "Wir haben gleich den richtigen Gang gefunden."
Mit ihrer Überfall-Taktik haben sich Frings & Co strikt an die Marschroute des Trainers gehalten. "Wir wollten von Beginn an alles in dieses Spiel reinlegen und schnell eine Entscheidung herbeiführen. Wir wussten, dass die Partie gegen Barcelona hart war und die Kräfte uns verlassen würden. Damit sind aber sehr gut umgegangen", so Torsten Frings. Von Cheftrainer Thomas Schaaf gab es dafür Anerkennung: "Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Es war ein temporeiches, sehr gutes Spiel in der ersten Hälfte. In der zweiten Halbzeit haben wir dann den Gang ein wenig rausgenommen, aber das war verständlich."
Wie gut die Bremer vor allem im ersten Durchgang drauf waren, registrierte natürlich auch der Gegner, der den Leistungsunterschied am heutigen Tage offen eingestand. Borussen-Trainer Jupp Heynckes: "Werder trat nach dem Spiel am Mittwoch hier mit sehr breiter Brust auf. Sie haben mit dem gleichen Schwung und der gleichen Begeisterung angefangen. Das kann ich von meiner Mannschaft nicht behaupten. Es war ein hochverdienter Sieg." Gladbachs Keeper Casey Keller fügte an: "Der Qualitätsunterschied war heute einfach zu groß. Wir hätten schon viel früher 3:0 hintenliegen können."
von Michael Rudolph und Enrico Bach
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