LVZ: Althaus: Gesundheitsreform wird großes Wahlkampfthema 2009/ Struck soll Zentralismus bei der SPD forcieren aber nicht die Koalition quälen / Schärfere Sanktionen bei Hartz-IV-Überprüfung angemahn
Geschrieben am 08-10-2006 |
Leipzig (ots) - Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hat die Union zur Geschlossenheit "als Voraussetzung für einen Wahlerfolg 2009" aufgerufen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) meinte Althaus zugleich, die wirkliche und große Gesundheitsreform werde ein großes Thema für den Bundestagswahlkampf 2009 werden. Unter Verweis auf den Reformkompromiss der großen Koalition meinte Althaus: "Diese Gesundheitsreform ist eine gute Voraussetzung, um im weiteren Reformschritt die Gesundheitsprämie einzuführen. Das werden wir ganz sicher zum großen Wahlkampfthema 2009 machen. Da können wir uns dann klar profilieren gegen die SPD." Von der Union erwarte er eine "geschlossene Unterstützung" des jetzigen Reformkompromisses. "Die große Koalition braucht Geschlossenheit in der Union. Es geht jetzt darum, das Vertrauen der Bürger wieder stärker zurück zu gewinnen, sonst können wir die Mehrheiten, die wir brauchen, um allein, ohne die SPD zu regieren, nicht gewinnen." Angela Merkel habe in den vergangenen Monaten "sehr erfolgreich geführt", betonte Althaus. "Die eine oder andere geäußerte inhaltliche Kritik wird ihr am Ende nicht schaden." Mit Blick auf den so genannten "Anden-Pakt", einem Bündnis westdeutscher Unions-Führungspolitiker, dem unter anderem die Ministerpräsidenten Christian Wulff, Roland Koch und Günther Oettinger angehören, sagte der thüringische Ministerpräsident: "Ich weiß nicht, wie aktiv der ,Anden-Pakt' ist. Wenn es ihn noch gibt, wenn er noch aktiv sein sollte, spielt er vermutlich eine Rolle bei der inneren Selbstverwirklichung seiner Mitglieder." Er gehe davon aus, das spüre man in den Präsidiumssitzungen, "dass alle Führungskräfte am Erfolg der großen Koalition interessiert sind, weil nur so die Union einen Wahlerfolg 2009 erringen kann". Scharfe Kritik übte Althaus an SPD-Fraktionschef Peter Struck und dessen ständiger Kritik an der Union: "Herr Struck muss endlich begreifen, dass eine Partei wie die Union sich in Sachen demokratischer Meinungsbildung von niemandem Vorwürfe machen lassen muss. Schon gar nicht von Herrn Struck. Zentralismus innerhalb der CDU wird es nicht geben. Wenn er den in der SPD haben will soll er ihn bei den Genossen einführen, aber uns und die Koalition mit solchen Thesen in Ruhe arbeiten lassen." Im Zusammenhang mit den Hartz-IV-Revisionen bekräftigte Althaus die Unionsforderung nach schärferen Sanktionen, sollten arbeitswillige Hartz-IV-Empfänger zumutbare Arbeitsangebote ablehnen. "Ich bin ganz froh darüber, dass die SPD sich nicht mehr so brennend für den schädlichen Mindestlohn einsetzt. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die vorhandenen Niedriglohn-Jobs in Deutschland wieder vermittelt werden", meinte Althaus. "Das geht nur, indem die Anreize zur Arbeit im Zuge von Hartz IV deutlich vergrößert werden. Wer ein zumutbares Arbeitsangebot ohne hieb- und stichfeste Begründung ablehnt, der wird mit Sanktionen bei den Hartz-IV-Zahlungen rechnen müssen." Allerdings solle es in jedem Fall auch zukünftig bei Einzelfall-Prüfungen bleiben. "Es kann im Einzelfall nachvollziehbare Gründe geben. Aber ein echter Anreiz zur Arbeit funktioniert nur, wenn Sanktionen möglich und zwangsläufig sind."
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