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Lungenkrebs: Neue Techniken verbessern die Strahlentherapie

Geschrieben am 11-10-2006

Leipzig (ots) - Neue strahlentherapeutische Techniken und
Bestrahlungssysteme verbessern die Strahlentherapie bei Lungenkrebs.
Auf dem 25. Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für
Radioonkologie (ESTRO) präsentieren Radioonkologen beispielsweise
neue Möglichkeiten der atemgesteuerten Strahlentherapie.

Lungenkrebs ist bei Männern nach dem Prostata-Karzinom der
zweithäufigste bösartige Tumor, alleine in Deutschland erkranken etwa
27.000 Männer jährlich. Aber auch bei Frauen ist diese Tumorart im
Vormarsch. Bislang können jedoch nur 10 bis 15 Prozent der
Lungenkrebspatienten dauerhaft geheilt werden. Mehr als die Hälfte
der Patienten mit einem kleinzelligen und ca. 65 Prozent der
Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom erhalten im
Laufe ihrer Erkrankung eine Strahlenbehandlung.

Die Präzision einer drei-dimensionalen Bestrahlungsplanung wird
bei Lungenkrebs jedoch von der Natur limitiert: Die Tumoren
verschieben sich während der Atmung um einige Zentimeter. Damit
"wandert" das Zielgebiet und kann bei zu knapp gewählten
Bestrahlungsgrenzen verfehlt werden. Dann wuchern die Tumorzellen
weiter. Wählt der Strahlentherapeut die Grenzen des
Bestrahlungsfeldes zu großzügig, ist mit mehr Nebenwir?kungen an der
gesunden Lunge zu rechnen.

BILDGESTEUERTE STRAHLENTHERAPIE. Einen Ausweg aus diesem Dilemma
bietet die bildgesteuerte Strahlentherapie (IGRT = Image Guided
Radiotherapy), wie Experten auf dem ESTRO-Kongress in Leipzig
berichten. Neuartige Linearbeschleuniger, die mit einer speziellen
Röntgenvorrichtung ausgestattet sind, stellen den Tumor unmittelbar
vor der Bestrahlung bildlich dar. So können "wandernde" Zielgebiete
erfaßt werden. Das Gerät registriert, ob die geplante mit der realen
Situation übereinstimmt. Ist dies nicht der Fall, so berechnet der
Computer die Abweichung und der Bestrahlungstisch verschiebt sich
entsprechend.

ATMUNGSANGEPASSTE STRAHLENTHERAPIE. Ebenfalls vielversprechend ist
die atmungsadaptierte Strahlentherapie. Bei dieser Methode wird die
Bestrahlung mit der Atmung ein- bzw. ausgeschaltet. So treffen die
Strahlen den Tumor immer in der gleichen Position. In manchen Fällen
wird der Patient auch aufgefordert, die Luft anzuhalten oder in einem
bestimmten Rhythmus zu atmen, was zu Beginn der Behandlung ein
entsprechendes Training des Patienten erfordert. Wenn es gelingt, die
anatomischen Verschiebungen gezielt zu steuern, können diese auch
gezielt ausgeglichen werden. Auch dieses Verfahren wird derzeit
systematisch untersucht, Ärzte und Physiker berechnen dabei vor
allem, wie sich durch diese Technik das Bestrahlungsvolumen
verringern lässt.

STEREOTAKTISCHE RADIOTHERAPIE STATT SKALPELL. Auch die aufwändige
stereotaktische Bestrahlung, die bislang vorwiegend bei Hirntumoren
eingesetzt wird, erproben Strahlentherapeuten nun auch bei kleinen
Tumoren des Körperstammes in besonders strahlenempfindlicher
Umgebung. Mit Computertomogrammen und einem besonderen Planungssystem
werden die genauen dreidimensionalen Koordinaten des Zielgebietes
ermittelt. Um eine präzise Übertragung der geplanten
Bestrahlungsdaten zu ermöglichen, wird der Körper des Patienten bei
der Behandlung mit einem Rahmen fixiert. Unter
computertomographischer Kontrolle werden Markierungen in diesem
Rahmen dazu verwendet, die Bestrahlung punktgenau zum Tumor zu
dirigieren. Meist wird dies erreicht, indem die Bestrahlung aus
vielen verschiedenen Richtungen und in genau berechneten Winkeln auf
den Zielort trifft.

Ein Team um Frank Zimmermann vom Klinikum rechts der Isar in
München präsentiert in Leipzig eine Studie mit 68 Patienten, deren
kleine Lungentumoren aus allgemeinmedizinischen Gründen nicht
operiert werden konnten. In 3 bis 5 Sitzungen wurde jeweils eine hohe
Strahlendosis stereotaktisch verabreicht. Nur bei vier Patienten (6
Prozent) begann in der bislang dreijährigen Nachbeobachtungszeit der
Tumor erneut zu wuchern. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht
beobachtet

Originaltext: ProScience Communications
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56387
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56387.rss2



Pressekontakt:
Prof. Dr. med. Marie-Luise Sautter-Bihl
Direktorin der Klinik für Strahlentherapie
Städt. Klinikum Karlsruhe
Moltkestr. 90
76133 Karlsruhe
strahlentherapie@klinikum-karlsruhe.de
Während der Tagung: Pressestelle im Raum B3, Ebene 0 des Congress
Centers Tel.: +49 (0)341 4145-5511

ProScience Communications
Barbara Ritzert
Andechser Weg 17
82343 Pöcking
Tel.: +49 (0)8157 9397-0
ritzert@proscience-com.de


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