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Weltwirtschaft: wechselhaft mit sonnigen Abschnitten

Geschrieben am 11-10-2006

München/Düsseldorf (ots) -

Weltwirtschaftsprognose der Deloitte-Studie "Global Economic
Outlook 2007"

Die zentrale Aussage der Studie "Global Economic Outlook 2007" von
Deloitte ist: Die Balance der Weltwirtschaft bleibt auch in Zukunft
gewahrt. Globalwirtschaftliche Probleme lassen sich meist
schrittweise ohne gravierende Konsequenzen lösen. Die Studie
analysiert dazu detailliert die bedeutendsten Wirtschaftsregionen der
Welt und identifiziert potenzielle Gefahrenquellen für die weltweite
Konjunktur.

"Die weltweiten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung
könnten gravierende Konsequenzen für die gesamte Weltwirtschaft
haben, wenn sie eines Tages in ihrer geballten Kraft zum Zuge kämen",
bestätigt Dr. Michael Göttgens, geschäftsführender Partner und
Mitglied der Management Group von Deloitte, gängige
Expertenmeinungen. "Allerdings muss dies keineswegs zwingend
eintreffen, wie unsere Studie zeigt. Es ist durchaus möglich
bestehende globalwirtschaftliche Probleme schrittweise und somit
sanft zu lösen."

In den USA beispielsweise, herrscht seit Jahrzehnten ein
eindeutiges Übergewicht der Ausgaben zu den Einnahmen und die
Investitionen übertreffen die Sparquote bei weitem, jedoch wird diese
an und für sich bedrohliche Situation durch die asiatische
Volkswirtschaft ausgeglichen. Die Sparquote der Asiaten ist weit
höher als die Investitionen, so dass Kapitalströme in die USA
fließen, was beiden Seiten einen maximalen Nutzen bietet.

Wirtschaftsmotor USA

Die USA werden Weltwirtschaftführer auf absehbare Zeit bleiben.
Doch präsentiert sich die aktuelle Situation durchwachsen: Zwar geben
die aktuellen Wirtschaftsdaten kaum Grund zur Besorgnis, es sind aber
Entwicklungen zu beobachten, die auf eine Eintrübung des Klimas
hinweisen könnten. Dazu gehört der sich vergrößernde
Einkommensunterschied, wodurch die Mittelklasse immer stärker unter
Druck gerät. Möglich ist auch eine Abschwächung des Immobilienbooms
einschließlich einer gedämpften Konsumfreude. Um eine
Konjunkturabschwächung zu verhindern, müsste der Dollar abgewertet
werden - allerdings hätte dies eher einen langfristigen Effekt.
Wahrscheinlich ist so mit einer Verlangsamung des US-Wachstums im
nächsten Jahr zu rechnen.

Zeichen der Erholung in Europa

Einer der anderen weltweiten Konjunkturmotoren ist und bleibt
Europa. Allerdings besteht hier an vielen Stellen Reformbedarf.
Problematisch ist zudem, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die
Zinsen aus Angst vor Inflation hochhält - mit dem Effekt, dass das
Wachstumstempo gedrosselt wird. Zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit hingegen würden eine strikte Begrenzung von
Steuern und Regulierungen sowie ein aktiverer Wettbewerb zwischen den
einzelnen europäischen Ländern und Regionen beitragen. Eine denkbare
zukünftige Vorgehensweise für Europa könnte das skandinavische Modell
sein: eine vergleichsweise hohe Staatsquote bei einem weitgehend
liberalisierten Arbeitsmarkt. Insgesamt sind die Aussichten für die
Entwicklung der nächsten Jahre gemischt. Im Augenblick jedoch
beschleunigt sich das Wachstum im Euro-Raum, insbesondere in
Deutschland, so dass der Standort EU mit seinen Vorteilen bei
Infrastruktur und Bildung attraktiv bleibt.

Asiens Shooting Stars

Wie werden sich die aktuellen "Shooting Stars" der Weltwirtschaft,
Indien und China entwickeln? Gerade China durchläuft einen Prozess
hin zu einer "normalen" Wirtschaft. Für diesen Normalisierungsvorgang
ist es erforderlich, einerseits die Investitionsquote von 44 Prozent
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sowie die staatliche Lenkung
zurückzufahren, andererseits den schwachen Verbraucherkonsum (derzeit
41 Prozent des BIP) zu stärken. Hier ist ein Umsteuerungsprozess
eingeleitet worden, weg vom Exportschwerpunkt hin zu einer starken
Binnenkonjunktur. Vor allem aber muss der Finanzsektor des Landes
künftig mehr private Unternehmer fördern und ein Überhitzen der
Konjunktur verhindert werden. Mehr noch als China kann Indien zum
stabilisierenden Faktor der Weltwirtschaft gezählt werden.
Erforderliche Reformen wurden eingeleitet und ausländische Investoren
zeigen Vertrauen. Auch Japan befindet sich deutlich auf dem Pfad der
wirtschaftlichen Erholung; die Zeichen stehen auf Entspannung, wenn
auch nicht auf Entwarnung.

Insgesamt bleibt es zu hoffen, dass die Robustheit der
US-Wirtschaft die zu erwartende Abkühlung ohne größere Schäden
verkraften wird, so dass wenig Gefahr für die kurz- bis
mittelfristige weltwirtschaftliche Entwicklung zu erwarten ist.
Ernster zu nehmen sind Bestrebungen, den weltweiten Handel mit
unzeitgemäßen Methoden einzudämmen: zum Beispiel protektionistische
Tendenzen in den großen Wirtschaftsblöcken, Einschränkung der
(ökonomisch sinnvollen) Migrationsbewegungen aus politischen Motiven
sowie anhaltende Erfolglosigkeit der WTO-Verhandlungen. Insgesamt
scheint die Kraft der globalisierten Ökonomie aber ausreichend, um
durch solche Tendenzen nicht vom Kurs abzukommen.

"Bleibt die Balance der weltweiten Ungleichwichte gewahrt, so
steht wenig zu befürchten", fasst Dr. Michael Göttgens von Deloitte
die zentrale Aussage der Studie zusammen. "Im schlimmsten Fall drohen
Wechselkurs-, Zins- sowie Preisschwankungen in zentralen Bereichen,
doch weit entfernt von einem weltweiten Crash der Märkte."

Die vollständige Studie finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,sid%253D54035%2526cid%253
D131757,00.html zum Download.

Ende

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2006 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60247
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:

Isabel Milojevic
Marketing & Kommunikation
Tel: +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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