Der Tagesspiegel: SPD zieht Merck als Schering-Käufer einem ausländischen "weißen Ritter" vor
Geschrieben am 16-03-2006 |
Berlin (ots) - In der geplanten Übernahme von Schering durch Merck sieht die SPD Vorteile für den Standort Deutschland. "Wenn man davon ausgeht, dass Schering nicht allein bleibt, dann ist Merck für uns interessanter als ausländische oder kurzfristige Investoren", sagte der SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). "Das sind Zukunftsmärkte. Wir müssen ein Interesse daran haben, unseren Standort zu stärken." Eines der möglichen Szenarien zur Abwehr der Übernahme ist der Einstieg eines anderen Investors, eines so genannten "weißen Ritters". Wend ergänzte, auch getrennt seien Schering und Merck aber wettbewerbsfähig.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich vor allem mit Blick auf große Zukäufe deutscher Unternehmen im Ausland nicht in den Fall Merck-Schering einmischen, berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf Regierungskreise. Daher betone sie den Aspekt des "nationalen Champions" nicht. Rücksicht genommen werde hier zum Beispiel auf die geplante Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa durch den deutschen Eon-Konzern für 29,1 Milliarden Euro, den die spanische Regierung ablehnt. Das Volumen der Schering-Übernahme durch Merck wäre etwa halb so groß.
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