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Rheinische Post: Kim gegen die Welt

Geschrieben am 15-10-2006

Düsseldorf (ots) - Von Klaus Peter Kühn

US-Präsident George W. Bush redet sich die gegen Nordkorea
verhängten Sanktionen schön. Sie sind nicht "stark", wie er sagt.
Wirklich wirksame Strafmaßnahmen, die das stalinistische Regime des
Diktators Kim Jong Il in die Knie zwingen könnten, würden die Not der
Nordkoreaner in unerträglichem Maß steigern. Deshalb hat vor allem
Peking, hat aber auch Moskau auf eher symbolischen Strafen bestanden.
Denn welcher Staat, dessen Führung noch ganz bei Trost ist, würde Kim
Jong Il in der jetzigen Situation Panzer, Kampf-Jets oder, so die
Resolution, "Technologie liefern, die zum Nuklear-, Raketen- oder
Massenvernichtungswaffen-Programm des Landes beitragen könnte"?
Dennoch haben die UN-Beschlüsse einen beträchtlichen Wert. Bush hat
die Weltgemeinschaft in der Konfrontation mit Nordkorea auf seine
Seite gebracht. Er setzt auf die Diplomatie - und das, obwohl
erwiesen scheint, dass Kim nicht geblufft und wirklich einen
nuklearen Sprengsatz gezündet hat.
Jetzt steht der Rest der Welt gegen Kim. Zumindest mit
großsprecherischen Parolen nimmt der Diktator die Herausforderung an,
lässt erklären, die Welt habe seinem Land den Krieg erklärt. Der
Realitätsverlust ist perfekt.

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
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