Neu bei RTL II: Projekt Chor - weg von der Straße

München (ots) - Ein ungewöhnliches Projekt: Sozial benachteiligte
Kinder und Jugendliche aus Berlin finden in einem Chor zusammen. Ein
Chorleiter und zwei Streetworker geben Kindern eine Alternative zum
sozialen Abseits 6-tlg. Doku-Soap bei RTL II Folge 1 am Montag, 23.
Oktober 2006, 20:15 Uhr

Langeweile, Vernachlässigung, Hoffnungslosigkeit: Für viele sozial
benachteiligte Kinder und Jugendliche in Berlins Problembezirken
gehört das zum Alltag. In "Projekt Chor - weg von der Straße"
bekommen rund 20 junge Menschen die Chance, sich selbst von einer
ganz neuen Seite kennen zu lernen: Innerhalb weniger Wochen und in
harter Arbeit werden die Kids zu einem Chor ausgebildet. Kann das gut
gehen? Bach und Beethoven in einer Welt, die von Gangs beherrscht,
von Hip-Hop geprägt und voll von Wut, Frust und Zukunftsangst ist?
Lassen sich die Kinder von der Macht der Musik verzaubern und gibt
das gemeinsame Leben im Chor ihrem Leben eine neue Richtung?

Sie tauchen immer wieder in den Nachrichten auf und genießen
zweifelhafte Berühmtheit: Die Kinder aus Neukölln, aus Marzahn, aus
Wedding - aus den Brennpunkten Berlins. Sie bewegen sich in der
Grauzone zwischen Schulpflicht und Hoffnungslosigkeit, eine
vergessene Generation in den Straßen der Hauptstadt. Da ist zum
Beispiel Janet: In der Grundschule der erste Joint, mit 17 Heroin,
fünf Selbstmordversuche. Jetzt hofft sie auf einen neuen Anfang. Oder
Mandy: Mit 15 schwanger und ganz auf sich allein gestellt. Sie erlebt
harte Jahre zwischen Mutterschaft und 14-Stunden-Schichten hinterm
Tresen. Heute ist sie 21 und kämpft um ihren Hauptschulabschluss. Und
Aissa: Er flog von jeder Schule in Neukölln. Sein Traum war immer
nur, ein Hip-Hop-Star zu werden.

Hip-Hop ist nicht ganz die Musik, die Chorleiter Kristofer Benn
(29) liebt. Der Gesangslehrer, Chorleiter und Dozent an der
Universität Potsdam will den Kindern und Jugendlichen mit Musik eine
Perspektive schenken. Sein Projekt: Ein klassischer Chor mit Kindern
wie Mandy, Janet und Aissa. Chorleiter Benn ist bislang gesangliche
Brillanz und stimmliche Präzision gewöhnt. Seiner Meinung nach sind
Disziplin und absolute Verlässlichkeit für den Erfolg des
ungewöhnlichen Chores unerlässlich. So will der Musikdozent an der
Hochschule Potsdam aus den jugendlichen Einzelkämpfern eine
Gemeinschaft formen.

Kristofer Benn holt sich Hilfe. Jörg Richert (43) und Stefanie
Charrabè (41) sind erfahrene Sozialarbeiter in den Brennpunkten
Berlins. Sie wissen genau, womit die Jugendlichen hier wirklich
kämpfen - und wovon sie träumen.

Zu dritt treten sie an, um das Experiment zu wagen. Zwei Welten
prallen aufeinander. Und der Ausgang ist ungewiss...

Streetworker Jörg Richert(43)leitete mit 19 Jahren einen
Jugendclub in Ost-Berlin. Nach der Wende gründete er einen eigenen
Verein, der sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die Sucht- und
Drogenprobleme haben: Karuna e.V. Jörg Richert und sein Verein wurden
vielfach ausgezeichnet: Vom Bundesverdienstorden bis zum
Zuschauerpreis der Zeitschrift HÖRZU reicht die Palette der
Anerkennung.

Chorleiter Kristofer Benn(29)schloss an der Hochschule für Musik
"Hanns Eisler" in Berlin sein Gesangsstudium erfolgreich ab. Noch in
seiner Studienzeit gründete er mit anderen Studenten die "Berlin
Voices", ein Vokalensemble, dessen Repertoire zwischen Jazz, Pop und
Gospel einzuordnen ist. Darüber hinaus arbeitet der 29-Jährige u. a.
als freischaffender Solo-Musiker, Gesangslehrer, Chorleiter und
Dozent an der Universität Potsdam.

Streetworkerin Stefanie Charrabé (41)leitet das
Mädchensportzentrum "Wilde Hütte" in Berlin-Neukölln. Die Mädchen
können hier ihren Hauptschulabschluss nachmachen und ihre Freizeit
mit Sport und anderen Angeboten verbringen.

Originaltext: RTL II
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