Stottern - Welche Therapie ist die richtige? / Anlässlich des Welttages des Stotterns am 22. Oktober raten Logopäden zur Vorsicht bei unrealistischen Heilungsversprechen
Geschrieben am 17-10-2006 |
Frechen (ots) - 800.000 Menschen in Deutschland stottern. Sie wiederholen und dehnen Laute und Silben; es kommt zu Wortblockaden. Dies führt zu massivem Stress, Anspannung und Angst, wodurch die Symptome verstärkt werden. Auch die oft wenig verständnisvolle Reaktion der Umwelt und Vorurteile über stotternde Menschen können diesen das Leben schwer machen. Im schlimmsten Fall wird ihr ganzes Leben vom Sprechhandicap Stottern bestimmt.
Betroffen sind sowohl Kinder als auch Erwachsene. Die meisten suchen verzweifelt nach einer erfolgreichen Therapie, mit der sie ihre Redeflussstörung überwinden können. Bei Kindern gelingt dies häufig. Ob erwachsene Stotterer vollständig geheilt werden können, ist wissenschaftlich umstritten. Zumindest aber kann eine geeignete Therapie die Symptome erheblich verringern.
Die Frage, welche Therapie für welchen Patienten geeignet ist, ist nicht leicht zu beantworten. Je nach Zielstellung unterscheidet man zwischen Nicht-Vermeidungstherapien, bei denen gestotterte Blockierungen durch Modifikationstechniken gelöst oder verhindert werden und Therapien, deren Ziel es ist, flüssiges Sprechen durch kontrollierte Sprechtechniken zu erreichen. "Trotz anderslautender Behauptungen mancher Therapieanbieter steht fest: die eine Therapie, die bei allen Stotterern erfolgreich ist, gibt es nicht", so der Geschäftsführer des Berufsverbandes der Logopäden (dbl), Lucas Rosenthal im Vorfeld des Welttages des Stotterns, der am 22. Oktober begangen wird. Er mahnt zur Vorsicht bei unrealistischen Heilungsversprechen. "Betroffene sollten sich vor einer Behandlung möglichst viele Informationen über die jeweilige Therapieform besorgen. Besonders wertvoll sind Erfahrungsberichte anderer Stotterer, die man über Selbsthilfegruppen kennen lernen kann", so Rosenthal.
Zur Beurteilung der Therapiequalität können folgende Kriterien herangezogen werden:
* Die Therapiedauer darf nicht zu knapp bemessen sein, damit sprechmotorische Prozesse automatisiert werden können. (Richtwert: ca. 100 Stunden)
* Die eingeübten Techniken sollten in Situationen außerhalb der Therapie in Anwesenheit des Trainers angewandt (In-vivo-Training) und ihr Transfer in den Alltag des Patienten aktiv therapeutisch begleitet werden.
* Für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren sollte eine therapeutische Betreuung in Form von Stabilisierungs- und Nachsorgeterminen bestehen.
* Rückfälle kommen in allen Therapien vor. Der positive Umgang damit durch entsprechende Rückfallprogramme kann langfristige Therapieerfolge ermöglichen. Dabei muss die Therapie auf individuelle Probleme und die Rückfallursache eingehen. Nur eine Wiederholung des Sprechtrainings ist nicht ausreichend.
Originaltext: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34356 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34356.rss2
Pressekontakt: V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl), Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: Margarete Feit Tel.: 02234/37 95 327 Fax: 02234/ 37 95 313 eMail: feit@dbl-ev.de Internet: www.dbl-ev.de
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