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Kabelverband FRK will die Breitbandnetze für alle Programme offen halten

Geschrieben am 20-10-2006

Lauchhammer (ots) - "Das Verwirrspiel um die Verschlüsselung der
TV-Programme muss ein Ende haben", fordert Heinz-Peter Labonte,
Vorstandssprecher des FRK - Fachverband Rundfunkempfangs- und
Kabelanlagen, anlässlich der Münchner Medientage. Mit der geplanten
Verschlüsselung der bislang frei empfangbaren Satellitenprogramme
durch Astra sowie der nationalen, privaten Senderfamilien RTL und
Pro7 Sat1 werde nämlich auch der Kabelempfang teurer. Gleichzeitig
berge dieses Vorgehen die Gefahr der virtuellen Überbauung der
Kabelnetze und könne dadurch zu einer kalten Enteignung der
Mittelständler führen, warnt Labonte.

Mit der Verschlüsselung wollten die Plattformbetreiber, wie KDG,
Satellitenkonsortien und die TV-Unternehmen versuchen, die direkte
Kundenbeziehung zum Fernsehzuschauer zu erobern, um ihre künftigen
teuren Mehrwertdienste direkt zu vermarkten und den
Programmwettbewerb in ein Oligopol von großen privaten Programm,
marktbeherrschenden Infrastruktur- und
Verschlüsselungstechnikanbietern zu verwandeln. Dies bringe nur
Nachteile für den Wettbewerb im Rundfunkmarkt und benachteilige auch
die öffentlich-rechtlichen wie die kleinen privaten Sender, ist sich
Labonte sicher.

Am Ende drohe auch ARD und ZDF, sich ebenfalls auf die
Verschlüsselung einlassen oder Reichweite verlieren zu müssen.
Absicht sei es vor allem, den mittelständischen unabhängigen
Kabelnetzbetreibern durch technische Maßnahmen ihre Kundenbindungen
und direkte Kundenbeziehungen abzujagen. Für die Verbraucher bleibe
weniger Vielfalt an Programmen und frei wählbaren Endgeräten, da die
Plattformbetreiber Spezifikationen für die Receiver vorgeben könnten.

Der Kabelverband FRK schlage deshalb vor:

- Die Verschlüsselung für den direkten Satellitenempfang
einzuführen, allein schon um die Satellitenhaushalte an den
Urheberrechtsentgelten zu beteiligen.

- Die Weiterverbreitung in die Kabelnetze bleibt weiterhin Sache
der Kabelnetzbetreiber. Sie entschlüsseln für ihre Kunden alles,
was ankommt.

- Entsprechend der technischen Kabelreichweite zahlen die
Netzbetreiber ihren Anteil an der Satellitengebühr an die VG
Media oder direkt an die TV-Sender.

Der Kabelanschluss werde erneut teurer, aber es sei dann eine
Programmgebühr und nicht mehr ein Entgelt für eine zusätzliche, neu
geschaffene aber nicht notwendige, weil bereits vorhandene technische
Dienstleistung.

Der offensichtlich von den großen Senderfamilien entwickelte Plan,
mittels Verschlüsselung die kleinen TV-Programme, ARD und ZDF sowie
die unabhängigen mittelständischen Kabelnetzbetreiber aus dem Markt
zu drängen, werde nicht gelingen, betonte Labonte, denn das
Kartellamt habe sich schon früher gegen eine vertikale Konzentration
von Programm und Kabelnetz ausgesprochen.


Originaltext: FRK Fachverb. Rundfunkempfangs- u. Kabel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59715
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59715.rss2

Pressekontakt:

FRK
Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen
Heinz-Peter Labonte
Tel.: 06136-996910
Fax: 06136-85708
www.Kabelverband-frk.de

Public Relations
Medienbüro
Dr. Wolfgang Posewang
Wieseneck 16
24632 Heidmoor
Tel.: 04192-201172
Fax: 04192-201173
medienbüro@gmx.com


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