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LVZ: FDP drängt auf erleichterte Adoptionsmöglichkeiten und auf deutlich mehr Rechte für Pflegeeltern gegenüber den leiblichen Eltern

Geschrieben am 21-10-2006

Leipzig (ots) - Nach den jüngsten Fällen dramatischer
Kindesmisshandlungen verlangt die FDP erleichterte
Adoptionsmöglichkeiten sowie deutlich gestärkte Rechte der
Pflegeeltern gegenüber leiblichen Eltern. Der stellvertretende
FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Carl-Ludwig Thiele, meinte in
einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe):
"Wenn Kinder in der Familie nicht vernünftig groß werden können, dann
hat der Staat die Pflicht, diesen Kindern bei zur Verfügung stehenden
anderen Familien die Möglichkeit zu geben, anders aufzuwachsen als in
einer Heimkarriere oder in der Verwahrlosung."

Eine deutliche Stärkung der Rechte von Pflegeeltern als die letzte
Stufe unterhalb der Adoption könnte eine Lösung sein. "Wenn Eltern
auf Dauer ihre Pflichten gegenüber Kindern verletzen, muss sich der
Staat darum kümmern, dass die Kinder ihre Rechte auf ein
menschenwürdiges und intaktes Leben auch gegenüber solchen Eltern
durchsetzen können." Dafür brauche der Staat ein klares
Instrumentarium und die Einsicht, dass die Familie für Kinder besser
ist als eine Heimunterbringung. "Familie muss als Herzstück der
Gesellschaft mit Wärme, Liebe und Zuneigung erscheinen."

Derzeit haben die Pflegeeltern nur begrenzte Rechte gegenüber
ihren Pflegekindern. Die leiblichen Eltern können immer ihre Kinder
beanspruchen, auch wenn dies im unkontrollierten Bereich zur
Verwahrlosung führt. "Deshalb brauchen wir unterhalb der Adoption im
Interesse der Kinder einen stärkeren Rechtsschutz für Pflegeeltern",
verlangt Thiele. Zugleich müsse sich die Gesellschaft aber schon
fragen, ob es in Ordnung sei, dass einerseits die Fälle von
katastrophaler Lebenslage von Kindern zunähmen, andererseits aber die
Zahl der Adoptionen in Deutschland drastisch zurückgingen. 2005
wurden insgesamt 4762 Kinder und Jugendliche adoptiert, sechs Prozent
weniger als im Vorjahr. Dem standen elfmal so viele adoptionswillige
Eltern gegenüber.

"Die Zahl der adoptionswilligen Eltern dürfte erheblich höher
liegen, weil sich viele, wegen der scheinbaren Aussichtslosigkeit zum
Zug zu kommen, gar nicht erst bewerben", meinte Thiele.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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