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MEDICA 2006: die elektronische Gesundheitskarte vor der ersten Bewährungsprobe - Vision versus Wirklichkeit in den IT-Hallen

Geschrieben am 23-10-2006

Düsseldorf (ots) - Eigentlich sollten die gesetzlich
Krankenversicherten schon Anfang dieses Jahres die elektronische
Gesundheitskarte erhalten - doch es gibt Verzögerungen, aber auch
Anlass zur Hoffnung. Wer sich einen Eindruck von den künftigen
Möglichkeiten der Karte verschaffen will, ist in den IT-Hallen der
mit über 4.200 Ausstellern aus 65 Nationen weltgrößten Medizinmesse,
der MEDICA 2006 in Düsseldorf, richtig aufgehoben. Dort ist die
elektronische Gesundheitskarte auch in diesem Jahr (vom 15. bis 18.
November) wieder ein großes Thema. Fachbesucher, die wissen wollen,
wie die Karte aussieht und was sie kann, werden an den Ständen von
vielen Unternehmen, Einrichtungen und Verbänden vor allem in den
Hallen 14, 15 und 16 fündig. So können sich Interessierte am Stand
der Firma InterComponentWare aus Walldorf mit Hilfe einer
elektronischen Gesundheitskarte ein elektronisches Rezept ausstellen
lassen - und dieses dann gegen einen Medikamentenblister voller
Gummibärchen einlösen. Elektronische Gesundheitskarten zum Anfassen
gibt es auch beim Kartenhersteller Sagem Orga.

Um den technischen Alltag in Krankenhäusern und Arztpraxen geht es
dagegen bei den Unternehmen, die so genannte Konnektoren vorstellen,
mit denen Arztpraxen künftig ans Medizinnetz angeschlossen sind. Über
das Medizinnetz werden Ärzte, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen
miteinander verbunden, um zum Beispiel elektronische Rezepte
abzuwickeln. Um entsprechende Hard- oder Software geht es etwa an den
Ständen von Siemens Medical, CompuGroup, MAKData und der
InterComponentWare.

Wer will, kann sich bei der MEDICA auch schon einmal anschauen, in
welcher Form seine medizinischen Daten auf der elektronischen
Gesundheitskarte und in angeschlossenen Gesundheitsakten hinterlegt
sein könnten. Zur MEDICA präsentieren Unternehmen wie
InterComponentWare, CompuGROUP und Careon.de solche elektronischen
Aktensysteme, in denen Patientendaten gespeichert sind.

Noch ist die elektronische Gesundheitskarte Zukunftsmusik. Die
Unternehmen sind in der Entwicklung der Technik relativ weit, doch
die Entwicklung der Karte in ihrer Gesamtheit stockt. Gerade in den
vergangenen Monaten gab es jedoch einige wichtige politische
Fortschritte, die auch auf der MEDICA - und zwar vor allem im Forum
MEDICA MEDICA (Halle 16) - angesprochen werden. Lange Zeit war zum
Beispiel unklar, ob niedergelassene Ärzte beim Ausstellen von
elektronischen Rezepten jedes Mal eine Geheimnummer eingeben müssen,
wenn sie ein solches Rezept mit ihrem elektronischen Arztausweis
"unterschreiben". Das Problem ist jetzt gelöst. Die Bundesnetzagentur
hat signalisiert, dass sie eine Komfortsignatur mittragen wird. So
können Ärzte unter Eingabe einer Geheimzahl eine bestimmte Anzahl an
Unterschriften freischalten. Sie können diese dann einzeln, zum
Beispiel biometrisch über einen Fingerabdrucksensor auslösen.

Mehr Klarheit gibt es mittlerweile auch bei den für elektronische
Gesundheitskarte und elektronischen Heilberufeausweis nötigen
Kartenlesegeräten. So wird es nicht erforderlich sein, dass alle
Ärzte neue Kartenlesegeräte anschaffen. Wer schon ein modernes
Lesegerät, ein so genanntes Multifunktionskartenterminal (MKT),
besitzt, kann dieses mit Hilfe einer Ergänzungssoftware für die
elektronische Gesundheitskarte aufrüsten.

Erste Praxistests doch noch in 2006
Auf Grund dieser Vereinfachung für niedergelassene Ärzte kann es
nun doch noch in diesem Jahr mit den ersten Praxistests der
Gesundheitskarte losgehen. "Von Dezember an wird es in
Schleswig-Holstein und Sachsen praktische Tests mit echten
elektronischen Gesundheitskarten geben", sagt Gematik-Sprecher Daniel
Poeschkens. Bei diesen Tests in jeweils 15 bis 25 Arztpraxen geht es
zunächst allerdings nur darum, die Basisfunktionen der elektronischen
Gesundheitskarte - die Versichertendaten - zu überprüfen. Dabei
erhalten die Patienten von ihren Krankenkassen elektronische
Gesundheitskarten und können damit zum Arzt gehen. Der steckt die
Karte in ein Lesegerät und sieht Informationen wie den Namen und den
Versichertenstatus der Patienten auf dem Bildschirm.

Das alles ist alles noch weit entfernt vom endgültigen Einsatz der
elektronischen Gesundheitskarte als Träger von elektronischen
Rezepten und Zugangspunkt zu einer kompletten elektronischen
Patientenakte. Aber immerhin: Nach Jahren der Vorbereitung kommen nun
die ersten elektronischen Gesundheitskarten bald in den Umlauf.

Informationen zur MEDICA 2006 sowie zum Telemedizinforum MEDICA
MEDIA im Internet unter: http://www.medica.de



Originaltext: Messe Düsseldorf
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17234
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17234.rss2



Pressekontakt:
Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA und ComPaMED 2006
Martin-Ulf Koch/ Larissa Browa
Tel. +49(0)211-45 60-444/-549
FAX +49(0)211-45 60-8548
Email. KochM@messe-duesseldorf.de


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