Gesundheitsexperte Jochen Pimpertz im "ZDF-Mittagsmagazin":
Mehr Wettbewerb und Tariffreiheit bei den Krankenkassen unabdingbar
Geschrieben am 24-10-2006 |
Mainz (ots) - Der Wirtschafts- und Gesundheitsexperte Dr. Jochen Pimpertz hat die Kritik der Ärzte an der geplanten Gesundheitsreform gerechtfertigt. "Die Gesundheitsreform führt in der Tat zu starken Rationierungen", sagte der Ökonom vom Deutschen Instituts für Wirtschaft in Köln im "ZDF-Mittagsmagazin" am Dienstag, 24. Oktober 2006. "Zum Beispiel werden Höchst- und Mengenbeschränkungen eingeführt, die für den einzelnen, niedergelassenen Arzt bedeuten, dass sein Praxisumsatz im Grunde genommen bürokratisch vorgenommen wird." Es würden an andere Stellen Weichen gestellt, die zwar in der Spitze zu mehr Wettbewerb führten, aber vom Grundsatz her das System nicht veränderten. Pimpertz ergänzte, es sei legitim, dass es den Ärzten bei den Protesten auch um ihre Honorare gehen, da sie in einem System mit politisch fixierten Preisen keine andere Möglichkeit hätten, auf ihre Honorare Einfluss zu nehmen.
Pimpertz kritisierte, wenn in Zukunft die Vorgaben von der Gesundheitsministerin und dem Finanzminister gemacht würden, drohe ein scharf rationiertes System mit möglichen Warteschlangen und Qualitätsverschlechterungen. Die Ökonomen befürchteten eine Entwicklung zu einem Gesundheitssystem wie in Großbritannien.
Die Kernprobleme des Gesundheitssystems liegen laut Pimpertz nicht auf der Finanzierungsseite, sondern auf der Ausgabenseite. "Das Gesundheitssystem leidet seit Jahrzehnten an überproportionalen Ausgabenzuwächsen und hier muss es zu mehr Preiswettbewerb unter den Leistungsanbietern kommen, um diesen Ausgabenanstieg zu disziplinieren", forderte Pimpertz. Das habe zwar einen steigenden Wirtschaftlichkeitsdruck auf die einzelnen Arztpraxen zur Folge, sei jedoch nach Ansicht vieler Ökonomen der einzige Weg, die Ausgabenproblematik in den Griff zu bekommen. Deshalb sind "mehr Wettbewerb, mehr Vertragsfreiheit und auch mehr Tariffreiheit bei den Krankenkassen" unabdingbar.
Künftige Versorgungsengpässe sieht Pimpertz nicht. Im Rahmen der Reform könne es durchaus "zur Schließung der einen oder anderen Arztpraxis kommen", so Pimpertz. Allerdings gebe er zu bedenken, dass sich die Zahl der ambulant und stationär tätigen Ärzte seit der Wiedervereinigung sowieso um über 25 Prozent erhöht habe. "Das heißt, wir leben in einer Welt, zumindest im internationalen Vergleich, die durch sehr hohe und gute Versorgungszahlen gekennzeichnet ist und wenn an der einen oder anderen Stelle tatsächlich ein Versorger sein Angebot vom Markt nehmen muss, wird darunter die flächendeckende Versorgung nicht leiden", so Pimpertz.
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